12.05.2002

Ferndorfer Chronik: Schon Teil eins hat 300 Seiten

Mehr als 25 Autoren haben in Archive geforscht, mit alteingesessenen Ferndorfern gesprochen und... geschrieben.

Ferndorf. (and) Vor sieben Jahren entstand die Idee, sich mit der Dorfgeschichte ausei­nanderzusetzen. Dazu ange­regt hatte Arne Kuckei, Fern­dorfer und Beauftragter für Denkmalpflege der Stadt Kreuztal. Im Dorfgemein­schaftshaus "Irlenhecken" trafen sich dann interessierte Bürger, und es kamen viele mögliche Themen zu Gehör. Rund 50 waren es - zu viele, um sie in einem Band zu ver­öffentlichen.

Deshalb erschien jetzt die „Ferndorfer Dorf Chronik", Band 1. Herausgegeben vom Verein zur Pflege der Dorfge­meinschaft in Ferndorf in ei­ner Auflage von 450 Exempla­ren. Doch sie soll kein chro­nologischer Abriss sein, son­dern „eine lockere Fortset­zung von Berichten über Ferndorf", wie der Untertitel besagt. Es will nicht nur über Historisches berichten, son­dern auch über Aktuelles. Und die Ferndorfer Dorfchro­nik ist ein echtes Gemein­schaftswerk: Mehr als 25 Per­sonen haben in den letzen Jahren intensiv daran gear­beitet.

Den größten Raum im Buch, rund 150 der 300 Seiten nimmt das Kapitel „Urkatas­ter von 1835 - Die ältesten Ferndorfer Häuser und ihre Besitzer" ein. Weitere The­men sind „Ferndorf und sein Wasser", „Die Ferndorfer Mooreiche - Zeugnis von Landschaftsveränderungen im Siegerland des Frühmittel­alters" und „Gusseisernes Hausgerät vom offenen Feuer - Ein Beitrag zur Kultur- und Industriegeschichte des Sie­gerlandes".

Um Informationen zu sam­meln, verbrachten die Auto­ren unzählige Stunden in ver­schiedenen Stadtarchiven und in Kirchenarchiven. Eine wichtige Informationsquelle waren aber auch die vielen älteren Ferndorfer, die aus früheren Tagen viel zu erzäh­len wussten. „Wir sind im Ort herum gelaufen und haben die Zeitzeugen befragt. Oft waren das lange Gespräche, weil die vom Hölzchen aufs Stöckchen kamen beim Er­zählen, und wir erfuhren so sehr viel", so Katrin Stein, bei der die Fäden der Organisati­on und die druckfertigen Sei­ten nach und nach im Com­puter zusammen liefen.

Wie viele Stunden es braucht, um ein solches Buch fertig zu­ stellen? Katrin Stein lacht: "Das kann man überhaupt nicht ermessen." Damit das Projekt Dorfchronik finanziell machbar war, halfen die Stadtsparkasse Kreuztal, die Stadt Kreuztal und der Land­schaftsverband Westfalen ­Lippe. Übrigens: frühestens in einem Jahr erscheint Band 2.