Mehr als 25 Autoren haben in Archive geforscht, mit alteingesessenen Ferndorfern gesprochen und... geschrieben.
Ferndorf. (and) Vor sieben Jahren entstand die Idee, sich mit der Dorfgeschichte auseinanderzusetzen. Dazu angeregt hatte Arne Kuckei, Ferndorfer und Beauftragter für Denkmalpflege der Stadt Kreuztal. Im Dorfgemeinschaftshaus "Irlenhecken" trafen sich dann interessierte Bürger, und es kamen viele mögliche Themen zu Gehör. Rund 50 waren es - zu viele, um sie in einem Band zu veröffentlichen.
Deshalb erschien jetzt die „Ferndorfer Dorf Chronik", Band 1. Herausgegeben vom Verein zur Pflege der Dorfgemeinschaft in Ferndorf in einer Auflage von 450 Exemplaren. Doch sie soll kein chronologischer Abriss sein, sondern „eine lockere Fortsetzung von Berichten über Ferndorf", wie der Untertitel besagt. Es will nicht nur über Historisches berichten, sondern auch über Aktuelles. Und die Ferndorfer Dorfchronik ist ein echtes Gemeinschaftswerk: Mehr als 25 Personen haben in den letzen Jahren intensiv daran gearbeitet.
Den größten Raum im Buch, rund 150 der 300 Seiten nimmt das Kapitel „Urkataster von 1835 - Die ältesten Ferndorfer Häuser und ihre Besitzer" ein. Weitere Themen sind „Ferndorf und sein Wasser", „Die Ferndorfer Mooreiche - Zeugnis von Landschaftsveränderungen im Siegerland des Frühmittelalters" und „Gusseisernes Hausgerät vom offenen Feuer - Ein Beitrag zur Kultur- und Industriegeschichte des Siegerlandes".
Um Informationen zu sammeln, verbrachten die Autoren unzählige Stunden in verschiedenen Stadtarchiven und in Kirchenarchiven. Eine wichtige Informationsquelle waren aber auch die vielen älteren Ferndorfer, die aus früheren Tagen viel zu erzählen wussten. „Wir sind im Ort herum gelaufen und haben die Zeitzeugen befragt. Oft waren das lange Gespräche, weil die vom Hölzchen aufs Stöckchen kamen beim Erzählen, und wir erfuhren so sehr viel", so Katrin Stein, bei der die Fäden der Organisation und die druckfertigen Seiten nach und nach im Computer zusammen liefen.
Wie viele Stunden es braucht, um ein solches Buch fertig zu stellen? Katrin Stein lacht: "Das kann man überhaupt nicht ermessen." Damit das Projekt Dorfchronik finanziell machbar war, halfen die Stadtsparkasse Kreuztal, die Stadt Kreuztal und der Landschaftsverband Westfalen Lippe. Übrigens: frühestens in einem Jahr erscheint Band 2.