Kreuztal. (pe) Als "besonders vorbildlich" bezeichnet die Fischereigenossenschaft den Einsatz der Kreuztaler Stadtverwaltung für die Flüsse und Bäche. Praktisch alles, was bisher getan werden konnte, sei geschehen, sagt der Vorsitzende der Genossenschaft, Hans-Dieter Krause.
Zahlreiche Wehre und Sohlabstürze, die noch vor Jahren unüberwindliche Hindernisse vor allem für die kleineren Fischarten darstellten, wurden naturgerecht umgebaut. Damit sei die entscheidende Voraussetzung für ein besonderes Programm geschaffen worden, die Wiedereinbürgerung von wirklich "wilden" Bachforellen. Ein Versuch, der nach ersten Ergebnissen Erfolg verspricht.
"Es gibt wenig Kommunen im Kreisgebiet, die derart gut dafür gesorgt haben, dass die meisten Fließgewässer wieder für Fische durchgängig und weitgehend natürlich geworden sind." Anders als in Hilchenbach, Netphen oder Siegen seien praktisch alle Hindernisse beseitigt worden, die sich beseitigen ließen. "Es gibt nur noch einige Verrohrungen, die sich nicht öffnen lassen, weil Gebäude darauf stehen. Das sind meistens Sünden aus den 60er Jahren, mit denen wir leben müssen."
Wie berichtet, hatte zuletzt auch die Krombacher Brauerei dafür gesorgt, dass die Littfe auf einer weiten Strecke aus ihrem Zwangsbett befreit und renaturiert wird. Auch dort sollen sich, wenn sich die Natur den Bereich wieder erobert hat, besondere Fische einstellen. Statt aus Zuchtantagen stammen die Ettern dieser Tiere aus kleinen Bächen, in denen sich über Jahrzehnte "autochthone" Bestände erhalten haben - also solche, die von menschlicher Kultur und Tätigkeit unbeeinflusst geblieben sind.
"Die gezüchteten Tiere dagegen verhalten sich in vieler Hinsicht nicht mehr natürlich", sagt Hans-Dieter Krause. Das liege daran, dass ihnen durch Zucht über Jahrzehnte hinweg Instinkte verloren gingen. "Sie zeigen oft kaum ausreichende Fluchtreaktionen." Bewegungen am Ufer deuten sie nicht mehr als Gefahr, sondern als "Fütterung" - ein Irrtum, den sie schnell mit dem Leben bezahlen.
100 wirklich "wilde" Tiere hatten die Fischereiexperten ausfindig gemacht und aus dem Wasser geholt. Sie stammen aus heimischen Bächen, in denen vorher noch niemals künstlich besetzt wurde. Die Nachkommen dieser besonderen Bachforellen wachsen nun in den oberen Bereichen der Bäche heran, wie etwa im Zitzenbach. Dort haben Hans-Dieter Krause und weitere Aktive der Fischereigenossenschaft 10 000 Brütlinge ausgesetzt.