18.06.2007

Flugzeuge begeistern auch am Boden

Die drei Mitgliedsvereine der Flugplatzgemeinschaft luden zum Blick hinter die Kulissen

rudi Hünsborn. Die Aufforderung „Flieger, grüß mir die Sonne", das bekannte Lied von Hans Albers, konnte am Wochenende in Hünsborn kaum umgesetzt werden, weil sich der helle Stern meist hinter Wolken versteckte. Zumindest am ersten Veranstaltungstag hatten die ausrichtenden Luftsportvereine Freudenberg, Ferndorf-Lennestadt und Netphen mit äußerst wechselhaftem Wetter zu kämpfen, das angesichts dichter Wolken, Schauern und Gewitter kurzzeitig sogar eine Flugpause nötig machte. Eines regen Zulaufs erfreute sich das Fest trotzdem.

Die Startliste der Motor- und Segelflieger beinhaltete neben zahlreichen altbekannten Modellen dieses Mal viele Maschinen, die dem Hünsborner Flugplatzfest erstmals einen Besuch abstatteten. Das kam vor allem dem Publikum zugute, das sich trotz unbeständigen Wetters zahlreich auf dem Gelände der Flugplatzgemeinschaft einfand. Nicht unerheblichen Anteil daran hatte wohl vor allem die Neugier auf das stets ansprechende Programm, das man bereithielt - in luftigen Höhen, versteht sich. So feierte etwa Jörg Kraus aus Aachen mit seiner "T 6".

Premiere in Hünsborn und brach mit seinem motorbetriebenen Flieger zum Kunstflug auf. Ebenso hob eine „Extra 300" mit ebenso vielen Pferdestärken ab, die erst in diesem Jahr gebaut worden ist und gerade einmal drei Flugstunden „auf dem Buckel" hatte. Stationiert ist. das Flugzeug - wie auch die kleine „Schwester", eine „Extra 200" - auf dem Hünsborner Flugplatz. Ralf Kehl steuerte die Maschinen durch die Lüfte und brachte das Publikum mit seinen kunstvollen Figuren zum Staunen.

Den Ansprüchen der Zuschauer wurde auch Detlef Schulz aus Mönchengladbach gerecht, der seinem Namen als „Crazy Detlef" in einer mit „Stars and Stripes" bemalten „Pitts S2 A" alle Ehre machte. Optisches Highlight war auch der so genannte „Nurflügler", ein recht seltenes Exemplar, das am Wochenende erstmals auf das Hünsborner Startfeld rollte. Das Segelflugzeug vom Modell „AV-36" besteht aus einer Fläche, weist also als die meisten anderen Flugzeuge Flieger nicht die übliche Rumpfpartie auf. Ebenfalls zur „Gattung" der Segelflugzeuge zählte eine „Swift", die dank des Könnens von Martina Kirchberg ästhetischer Blickfang am Himmel wurde. Ferner hob eine Cessna 182 ab, die auf dem Hünsborner Flugplatz beheimatet ist.

Auch die Besucher selbst konnten sich dem Höhenrausch hingeben - sowohl im Doppeldecker als auch im Hubschrauber. Wie immer hatten die Besucher Gelegenheit, zu interessanten Rundflug über das Sauer- und das Siegerland aufzubrechen, die auch als Preise der großen Tombola winkten. Vor allem für die Kinder war dies Anreiz, mehrmals in den Loseimer zu greifen.

Ohnehin waren es längst nicht nur ältere Semester, die sich vom Luftsport angetan zeigten. Während Eltern und Großeltern die einzelnen Maschinen in Augenschein nahmen, mit den Piloten vor Ort fachsimpelten und gerne auch selbst einmal im Cockpit Platz nahmen, brachten die jüngsten Gäste ihre eigenen kleinen Styropor-Flugzeuge in Bewegung. Im Rahmen der Kinderbelustigung gab es zudem ein wetterunabhängiges Unterhaltungsprogramm, bei dem Hüpfburg und auch Flugsimulator geentert werden konnten.

Im Rettungshubschrauber „Christoph 25" waren es hingegen echte Instrumente, die inspiziert werden konnten. Abermals hatten die Helfer ihre Rufbereitschaft gestern auf den Hünsborner Flugplatz verlegt, um zwischen den Einsätzen dem breiten Publikum Einblicke in ihre Maschine zu gewähren. Wie immer hatte die Flugplatzgemeinschaft aber nicht nur etwas zum Hinsehen, sondern auch fürs Ohr organisiert. Während am Samstagabend die traditionelle Flugplatzparty anstand, die bei Musik der Gruppe „Superliquid", den flotten Tanzschritten der Hünsborner Tanzgruppe „Flash Lights" sowie reichlich „Fliegerblut" bis in die frühen Morgenstunden für ausgelassene Stimmung in der Halle sorgte, fand tags darauf das ebenso traditionelle Frühschoppenkonzert der Hünsborner Chöre sowie des Musikvereins „Hoffnung" statt.

Zur Freude aller Beteiligten stellte sich die Witterung dabei weitaus besser dar als am Samstag. So war die Wetterlage zwar auch gestern unbeständig und zuweilen von dichten Wolkendecken geprägt. Gegen Mittag setzte sich jedoch die Sonne durch, so dass in Sachen Besucherzahlen an die Erfolge der Vorjahre angeknüpft wurde. Lediglich der für die Abendstunden vorgesehene Start mehrerer Heißluftballons, der alljährlich das Ende des Festes ankündigt, war bis Redaktionsschluss noch fraglich.