02.06.2007

Knirpse können bestimmen

FERNDORF- (erW) Selbstbestimmung steht beim städtischen Kindergar­ten „Ferndorfer Knirpse" in Ferndorf hoch im Kurs.

Bereits seit Jahresbeginn hat der Kindergarten als bislang einziger Kindergarten in der Stadt Kreuztal sein bisheriges Konzept zur offenen Arbeit umgewandelt. Ein Konzept, das jetzt die Leiterin Monika Kravter anlässlich des Tages der offenen Tür offiziell mit ih­rem siebenköpfigen Erzieherinnnen-Team vorstellte Der Umwandlung voraus gegan­gen waren ein dreiviertel Jahr intensiver Vorbereitung, eine Hospitation und eine zweitä­gige Teamfortbildung. Der Start ist gelungen, wie das Mitarbeiterinnenteam, die Eltern und auch die Kinder jetzt übereinstimmend hervorhoben.

Die bisherige Gruppen­struktur ist aufgehoben Statt­dessen wurden die einstigen Gruppenräume zu Funktions­räumen umgewandelt So wird ein Raum als Kreativ- ­und Rollenspielraum genutzt, der nächste Raum als Bau­raum mit Leseecke und Spie­len, ein weiterer als Bewe­gungsbaustelle. Im Cafe treffen sich alle Kinder zwischen 7 und 10 Uhr zum Frühstü­cken. Im Snoezelzimmer wurden die Sinne angeregt und im Musikzimmer können Instrumente gespielt und Bü­cher angeguckt werden Und wer von den Kindern in den Gerten wilI, der kann auch da­von Gebrauch machen.

Alle Bereiche werden je­weils von einer Erzieherinnen be­treutt. Natürlich sind auch fes­te Regeln einzuhalten. Die 55 Kinder, davon 20 als Tagesstättenkinder, im Alter von 3 bis 6 Jahren sind zwar weiter­hin in Stammgruppen integ­riert. können aber weitestge­hend selbst entscheiden, in welchem Funktionsraum sie ihren Wünschen nachgehen können.

Auch Projektwochen
Bislang sei es noch zu kei­ner Oberbelegung in einem Raum gekommen Damit das aber auch nicht geschieht, re­geln grüne oder rote Ampeln den Zugang Zu festen Zeiten treffen sich Kinder und ihre Erzieherinnen in ihren jeweiligen Stammgruppen, um dort zu erzählen, zu spielen. Geburts­tage zu feiern und zu singen. Auch Projektwochen gehö­ren zum Programm im Kin­dergarten - je nach Wunsch der Kinder erleben sie in die­sen drei Wochen täglich den Wald. Andere erkunden das nähere und weitere Umfeld des Kindergartens oder eine Gruppe beschäftigt sich krea­tiv mit Basteln, Malen oder Musizieren. Erstaunlich, wel­che Kreativität die Kinder in­nerhalb der von ihnen selbst gewählten Projekte entwi­ckelt haben. Da gab es Einhör­ner. Riesenspinnen oder den Frosch im Teich, verschiedene Rasseldosen, Regenmacher und vieles mehr für die Eltern zu sehen Auch Musik und Tanz der Kinder waren ange­sagt. Ab August wird endlich wahr, was nun bereits seit Jah­ren auf der Wunschliste steht. Die Eltern werden in Eigen­leistung einen bislang über­dachten Freiraum zu einem geschlossenen Raum um­bauen.