09.09.2007

Laurentius ist zwei Gemeinden wichtig

Im Dachgewölbe der Krombacher Kirche erklärte Pfarrer
Wolfram Bensberg den Gästen die Konstruktion. (WR-Bild: hn)

Kreuztal. Drei Kreuztaler Kirchen präsentierten sich gestern zum "Tag des offenen Denkmals": die evangelischen Kirchen in Ferndorf und Krombach und die katholische Kirche auf dem Dörnberg. Auch die einstige Kapellenschule in Littfeld, die heute ein Bürgertreff ist, war für Publikum geöffnet. In der Krombacher Kirche eröffnete Bürgermeister Rudolf Biermann offiziell den Denkmaltag, zu dem Pfarrer Wolfram Bensberg einen Gottesdienst nach alter reformierter Art abhielt. Die in den letzten Jahren aufwendig sanierte Kirche wurde zahlreichen Besuchern vorgestellt, die auch die engen Treppenstufen über den Turm ins Dachgewölbe erklommen, wo Baupresbyter Martin Roth und Pfarrer Bensberg Erläuterungen gaben. 1118 lautet die über dem Hauptportal eingemeißelte Jahreszahl. In den folgenden Jahrhunderten wurde die einst dem Heiligen Ludgerus geweihte Kirche immer wieder erweitert. Der Name des Heiligen findet sich in Krombach heute noch in der benachbarten katholischen Kirche St. Hedwig und Ludgerus.

Ebenfalls historische Bezüge zu anderen Kirchen zeigte Gemeindechronist Wolfgang Kay in der katholischen St. Johannes-Kirche auf dem Dörnberg auf. Denn eine der Heiligenfiguren, die im Seitenschiff der 1954 an Stelle eines schon 1904 entstandenen Gotteshauses steht, ist der Heilige Laurentius. "Die Ursprünge auch unserer Gemeinde liegen in Ferndorf", stellte Wolfgang Kay die Verbindung zur dortigen Laurentiuskirche her. Mit dem Zuzug von katholischen Arbeitern Ende des vorletzten Jahrhunderts begann die kleine Gemeinde erst zu wachsen. Kay: "Unsere Kirche spiegelt wie kaum ein anderes Objekt in Kreuztal die Entwicklung des Stadtzentrums und die gesellschaftliche Entwicklung wider."

In Ferndorf hatte es Christoph Meier-Kabelitz übernommen, die Geschichte der aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende Laurentius-Kirche darzustellen. In seinem Vortrag spielte das Schicksal des Heiligen Laurentius eine zentrale Rolle: Er kam auf grausame Art auf einem glühenden Rost zu Tode, behielt aber auch in der schrecklichsten Stunde seinen Humor, als er dem Henker sagte, nun könne er "den Braten wenden".

Verbunden war die Öffnung der Sakralbauten mit einem Begleitprogramm aus Turmbesteigungen und Beköstigung: Kaffee und Kuchen boten die Kapellenschule Littfeld und die katholische Gemeinde. Waffeln gab es in der Krombacher Kirchengemeinde, während in Ferndorf "Haubergskaffee" aus dem Mäckes serviert wurde.