Mit Glühwein zum Wanderhöhepunkt

Prof. Dr. Rainer Brämer (Mitte) und Mitwanderer: Neben Vesperinseln gehören auch die Rothaarsteig-Sofas zur Ausstattung. (sw)

Kreuztal/Hilchenbach. (sw) "Wunderschön", strahlt Kreuztals stellvertretende Bürgermeisterin Rosemarie Seibt vor der letzten Steigung zum Turm. "Anspruchsvoll", sagt der Ferndorfer SGVer Kurt Flender kurz vor dem Höhepunkt des Kindelsbergpfades.

Der 82-Jährige marschiert an der Spitze der zeitweise bis zu 150 Köpfe starken Wandergruppe, die von Rudi Schmidt, dem Wegewart des Ferndorfer SGV, auf diesen jüngsten "Wanderhöhepunkt" der Region geführt worden ist. Zum Start in Kredenbach gab es Kaffee und Brötchen, bei den Müsener Klippen muszierten die Jagdhornbläser, in der Brombach war Mittagsrast, untermalt vom Müsener Musikverein, und dann wurde unweit der Martinshardt auch noch Glühwein gereicht. "Ein Weg der ersten Güteklasse", meint Jochen Niemand, Bezirkswegewart des SGV - und meint damit sicherlich nicht nur die gute Verpflegung, die die große Wandergruppe in beste Stimmung versetzt hat.

Roswitha Still, Geschäftsführerin des Touristikverbandes Siegerland-Wittgenstein, rechnet mit einer Zertifizierung des fast 14 Kilometer langen Weges als "Premium-Wanderweg" durch das Deutsche Wanderinstitut: "Der Kindelsbergpfad ist ganz klar Favorit." Das macht Kreuztals Beigeordneten Reiner Tiepelmann und seinen Mitarbeiter Michael Häusig stolz, die in den letzten drei Jahren federführend an dem Projekt gearbeitet haben. Und Prof. Dr. Rainer Brämer, der die Siegerländer Themenwege ebenso erfunden hat wie den Rothaar-steig, der international mit den "10 Top Trails of Germany" vermarktet wird. Kyrill, der die Arbeit am Kindelsbergpfad beschwerlicher gemacht hat, macht den Rothaarsteig "mit Sicherheit schöner", sagt der Natursoziologe: Denn jetzt hat er auch die Aussichten, die dem Rothaarsteig ("der Waldweg schlechthin") vorher fehlten.

Am Kindelsbergturm spielen die Jagdhornbläser und singen die Deuker. Die Bürgermeister Rudolf Biermann (Kreuztal) und Hans-Peter Hasenstab (Hilchenbach) grüßen. "Einen Impulsgeber für den Tourismus in Kreuztal" nennt Biermann den Pfad. Wirtschaftlich, so meint Landrat Paul Breuer, habe die Stadt längst von den Wanderern profitiert: "Das misst man hier in Hektolitern."