27.04.2008

Auch Kindelsbergschule will Mittagessen bieten

Studentenwerk spendiert Ausstattung

Die Kindelsberg-Förderschule will nach den Sommerferien einem Teil ihrer Schüler mittags ein warmes Essen anbieten. Damit soll das Programm „13 plus” ergänzt werden, mit dem ganztägige Betreuung ermöglicht wird.

Detlef Rujanski und Elmar Köninger als Vertreter des Studentenwerk der Universität Siegen spendeten eine Grundausstellung an Geschirr für die Kindelsberg-Förderschule in Ferndorf. WP-Foto: Jürgen E. Arndt

Als Förderschule hätte die Kindelsbergschule „nur” offene Ganztagsschule werden können. Doch Rektor Walter Schwenke und sein Kollegium halten dies für die schlechtere Lösung: Ihnen wäre eine „gebundene” Ganztagsschule am liebsten, da sie sich bis in den Nachmittag mit den Kindern und Jugendlichen beschäftigen könnten. Mit „13 plus” sollen Schülerinnen und Schüler von solchem Freizeitverhalten ferngehalten werden, das für sie nicht förderlich ist: „Je länger sie von der Straße weg sind, umso besser”, sagt Walter Schwenke. Auch besteht in der Schülerschaft eine große Bereitschaft, länger als nur bis zum Mittag an der Schule zu bleiben, wo ihnen pädagogische Zuwendung zuteil wird. Allerdings gibt es auch an der Kindelsbergschule Kinder aus einkommensschwachen Familien. Lehrerkollegium, Schulpflegschaft und Förderverein wissen, dass manche Schüler hungrig zur Schule kommen und wieder nach Hause gehen.

Lehramtsstudent Frank Böhm fragte beim Studentenwerk in Siegen nach, ob dort Gerätschaften übrig sind, die die Schule für ihren Mensabetrieb gebrauchen könnte. Geschäftsführer Detlef Rujanski und Elmar Köninger, der Leiter der Verpflegungsbetriebe der Uni, wurden fündig: Gestern überbrachten sie zwei Speisetransportbehälter, je 30 Messer, Gabeln und Teller im Neuwert von 800 Euro, die der Schule geschenkt wurden. Wenn ein Caterer gefunden ist oder die Voraussetzungen für die Zubereitung von Essen an der Schule geschaffen sind, soll es nach den Sommerferien für ganz kleines Geld mehrmals pro Woche eine warme Mahlzeit geben. Denn manche Eltern, das weiß die Schule, können auch geringe Beträge nicht aufbringen. Dieter Loske vom städtischen Amt für Schulen, Kindergärten und Sport lobte die Initiative der Schule und sagte die Unterstützung durch den Schulzweckverband zu. Auch Fördervereinsvorsitzender Frank Niederhausen und Schulpflegschaftsvorsitzende Elke Krumnack-Fornasier freuten sich über die Sachspende, die aus eigenen Mitteln kaum zu leisten gewesen wäre.