07.12.2008

Dramatik pur - das glückliche Ende blieb aus

Dennis Aust (am Ball, links sein Kapitän Nils Hambloch) brachte Ferndorf in der Schlussphase durch zwei Tore nochmals zum 39:39-Ausgleich. Am Ende unterlag der TuS 39:40. (Foto: Agentur rs)

TSV Bayer Dormagen II - TuS Ferndorf 40:39 (16:19).(miso) "Wenn wir an uns glauben, bin ich überzeugt, dass die Punkte auf unser Konto gehen", machte TSV-Trainer Pascal Mahé bereits vor dem Spiel deutlich, dass dem TuS Ferndorf kein leichter Gang in Dormagen bevorstehen würde. Er sollte Recht behalten. Zwar stand der Perspektivkader des Bundesligisten vor der Begegnung "nur" auf Platz 13 - dass das nichts heißen muss, hat die Handball-Regionalliga in dieser Saison aber bereits unter Beweis gestellt.

Und so waren es die jungen Gastgeber, die zu Beginn zeigten, wo der Hammer hängt. Ferndorf wurde bis zum 4:1 förmlich über den Haufen gerannt - und Trainer Axel Gerhard musste bereits nach vier Minuten mit der Auszeit die Reißleine ziehen. Es fruchtete: der TuS glich zum 7:7 aus und ging nach zwischenzeitlich höherer Führung mit 19:16 in die Halbzeitpause.

Zu viel Hektik kostete die möglichen Punkte 
Dormagen zeigte sich davon freilich unbeeindruckt, erzielte nach dem Wechsel mit frechem Kempa-Trick über Außen direkt das 17:19. In der Folgezeit taten die Gastgeber dann ihr Möglichstes, um Stress zu produzieren: Als Mirza Sijaric in der 42. Minute das 28:25 für Ferndorf erzielte, spielten die Hausherren bereits einige Minuten lang offene Manndeckung. Die so erzeugte Hektik im Ferndorfer Aufbauspiel wirkte sich zunächst nicht auf`s Resultat aus: Mit den Ferndorfer Anhängern im Rücken, die mit Überzahl auf den Rängen Heimspiel-Atmosphäre erzeugten, blieb der TuS bis zum 33:31 verdient in Führung. Dann leistete sich Ferndorf aber drei unnötige Fehler in Serie, Dormagen konterte: 34:33 für die Gastgeber, die erste Dormagener Führung.

Und es sollte einmal mehr eine dramatische Schlussphase folgen: Nach 58 Spielminuten führte Dormagen mit 39:37. Ferndorf konterte über einen Doppelpack von Dennis Aust zum 39:39-Ausgleich, noch war eine halbe Minute zu spielen. Zehn Sekunden vor Abpfiff erzielten die Hausherren das 40:39 - und die Zeit reichte Ferndorf danach nicht mehr aus, um zurückzuschlagen. Fraglich bleibt, ob an der Spielzeit "gepfuscht" wurde: Axel Gerhard jedenfalls war der Überzeugung, dass eine Sekunde zu früh abgepfiffen worden sei. Unter dem Strich bleibt den Ferndorfern wohl dennoch nur eine bittere, vermeidbare Auswärtspleite. TuS: Weller, Gorobtschuk - Rottschäfer - Aust (9/4), Hambloch (5), Lange (7), Stenske, A.Sijaric (jeweils 4), Orlov, Pallach (jeweils 3), M. Sijaric, Hilger (jeweils 2), Nelles.

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  Bitterer Tag für Ferndorf und Dincic

Dormagen. (misch) Bitterer Tag für die Trainer des Handball-Regionalligisten TuS Ferndorf. 39:40 (16:19) verlor die Mannschaft von Trainer Axel Gerhard gestern Abend bei Bayer Dormagen II. Und auch sein Chef, der serbische Frauen-Nationaltrainer Caslav Dincic, musste eine Ein-Tore-Niederlage und das Aus bei der Europameisterschaft hinnehmen (30:31 gegen Mazedonien). Damit kehrt Dincic in dieser Woche nach Kreuztal zurück und sitzt am Samstag gegen Spitzenklub Niederwermelskirchen wieder auf der Ferndorfer Bank.