14.09.2008

Mit Spielwitz gegen Kampf und Härte

Köln/Kreuztal-Ferndorf (Hermann Raffelsiefen). Zweites Spiel, zweiter Sieg: Klassenneuling TuS Ferndorf hat in der Regionalliga einen Start nach Maß hingelegt.

Der Ferndorfer Spielführer Nils Hambloch (am Ball) wird hier von Christoph Krosch attackiert. Linkshänder Hambloch erzielte insgesamt acht Tore und war vor allem nach der Pause immer wieder erfolgreich. Alex Orlov (r.) beobachtet diese Szene. (Foto: CST-Fotografie)

Dem Heimsieg über Rheinhausen ließen die Caslav-Dincic-Schützlinge am Samstag einen deutlichen 28:16 (13:6)-Auswärtssieg beim Longericher SC in Köln folgen. 4:0 Punkte - Ferndorf orientiert sich auch in der neuen Umgebung Richtung Tabellenspitze. 28:16: Wieder waren eine gute Abwehrarbeit und starke Torhüterleistungen (sowohl von David Wellen in der ersten Hälfte als auch von Stanislaw Gorobtschuk in der zweiten) der Grundstein zum Erfolg - der bei konsequenterer Chancenverwertung noch höher hätte ausfallen können. Aber im Angriff blieben, wie schon zum Rundenauftakt, viele Wünsche offen, wurden zahlreiche Chancen (zum Beispiel Mirza Sijaric von Linksaußen oder Alex Orlov und Timo Blanz aus dem Rückraum) vergeben.

Longericher SC gegen TuS Ferndorf, der alt-eingesessene Regionalligist aus Köln gegen den Aufsteiger aus dem nördlichen Siegerland. Die 60 Minuten Spielzeit machten einen Klassen-Unterschied deutlich - wobei die Vorteile in allen Bereichen (!) auf Seiten der Ferndorfer lagen, die spielerisch klar überlegen waren und ihren Gastgeber nie den Hauch einer Chance ließen.

Longerich versuchte, dieser spielerischen Übermacht Kampf und Härte entgegenzusetzen - hatte dabei aber seine Rechnung ohne das Schiedsrichtergespann Stefan Hoffmann/Bernhard Schwitzky (Wesel) gemacht - vier rote Karten gegen die Gastgeber. Diese beiden Herren pfiffen überaus kleinlich - und (fast) mit aller Konsequenz. Die Folge: Vier rote Karten gegen den Longericher SC - zwei aufgrund der jeweils dritten Zwei-Minuten-Zeitstrafe, zwei aufgrund von regelwidrigen Aktionen gegen Ferndorfer Spieler.

Der Longericher Daniel Wagener (der Ex-Eiserfelder leistete sich eine Attacke gegen Dennis Aust) sah bereits nach 10 Minuten "rot", Führungsspieler Frank Ferber folgte in Minute 35 (dritte Zeitstrafe wegen Meckerns), Marc Ferber (dritte Zeitstrafe) durfte ab Minute 46 nicht mehr mitspielen - und für Mario Dornbach (54.) war nach einer Attacke gegen Maik Pallach nach 54 Minuten Feierabend. Zu einem sogenannten "Ausschluss" konnte sich das Schiri-Gespann allerdings nie durchringen - Longerich durfte so seine Mannschaft (nach Ablauf der obligatorischen Zwei-Minuten-Strafe) immer wieder komplettieren und die Partie mit sechs Feldspielern zu Ende führen.

Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Der TuS Ferndorf zeigte von Beginn an, wer Herr in der Halle war, ließ nie einen Zweifel daran aufkommen, wer am Ende als Sieger die Halle verlassen würde. Die schnelle 2:0-Führung (4. Minute) war acht Minuten später auf 6:1 ausgebaut, über 9:3 (16.) und 11:5 (27.) ging es beim 13:6 mit einem Sieben-Tore-Vorsprung in die Pause.

Kurz nach Wiederbeginn hatten die Gastgeber dann ihre beste Phase, kamen innerhalb von drei Minuten bis auf 9:13 heran. Doch Treffer des verbesserten Tim Hilger (34.) sowie von Dennis Aust (35.) ließen Ferndorf wieder davonziehen - und spätestens beim Zwischenstand von 18:9 (Kapitän Nils Hambloch/40.) war die Sache schon entschieden. Und der TuS zog kontinuierlich weiter davon: Über 20:10 (Hambloch/44.) , 22:11 (Aust/45.) bis auf 28:15 (Constantin Nelles/58.) - ehe Longerich per Siebenmeter zum Endstand von 16:28 "verkürzen" konnte.

TuS Ferndorf: Wellen, Gorobtschuk; Orlov (2), Stenske, Hambloch (8/1), Hilger (6), Aust (7/3), M.Sijaric (1), A. Sijaric, Blanz, Lange (3), Pallach, Nelles (1).