02.11.2008

Nach "Wechselbad der Gefühle" gab es keinen Gewinner

Scheiterte gegen Minden zu oft aus aussichtsreicher Position: Marc Stenske, Ferndorfer Kreisläufer. (Foto: Agentur rs) 

Kreuztal. 28:21 stand es nach 41 (von 60) Spielminuten. Für den Gast aus Minden. 36:33 stand es nach 57 Minuten. Für Gastgeber Ferndorf. 38:37 stand es in der letzten Minute - für Minden. Sieben Sekunden vor dem Abpfiff aber kamen die Ferndorfer per Siebenmeter wieder zum Ausgleich. 38:38 der Endstand nach einem "Wechselbad der Gefühle" in dieser Regionalliga-Partie in der Kreuztaler "Stählerwiese". TuS Ferndorf gegen TSV GWD Minden II - der starke Klassenneuling gegen die Reserve des Erst-Bundesligisten.

TuS gegen TSV: der Tabellenfünfte gegen den Dritten im "Verfolgerduell" der Spitze. Lange Zeit deutete vieles darauf hin, dass die Ferndorfer an diesem Abend in voll besetzter Sporthalle eine "Lehrstunde" erhalten würden, zu dominant spielten die Gästeakteure über weite Phase der Partie auf. Ferndorf hatte Mühe. Im eigenen Angriff mit der offensiven 3-2-1-Deckung ihrer Gäste, die aggressiv zur Sache ging und die TuS-Offensive zunächst kaum zur Entfalrung kommen ließ. Ferndorf hatte Mühe. In der Abwehr mit den dynamischen Angreifern der Gäste, die sich immer wieder (auch am Kreis) durchtanken konnten und mit einer langen Zeit viel zu braven Abwehrarbeit des TuS kaum Probleme hatte.

Minden ging in Führung 1:0 (2.) - der TuS konnte bis zum 8:8 (15.) zumindest aber immer egalisieren. Großen Anteil daran hatte Torhüter David Wellen, der seine Farben mit einigen glänzenden Reflexen im Spiel hielt. Dann aber zog Minden das Tempo an, zog über 10:8, und 14:11 bis zum Pausenstand von 18:15 davon. Die nachlassenden (inclusive Torhüter) Ferndorfer hatten Glück, zur Halbzeit nur mit drei Treffern hinten zu liegen.

Mit neuem Schwung und neuen Angriffs-Ideen kamen die Gastgeber aus der Kabine, doch von Erfolg war das jetzt verbesserte TuS-Offensivspiel zunächst nicht gekrönt. Vorne vergab Kreisläufer Marc Stenske (mehrfach gut freigespielt) Chance um Chance - und hinten hatten der jetzt zwischen den Pfosten stehende Stanislaw Gorobtschuk einen rabenschwarzen Tag erwischt. So wuchs der Rückstand weiter an. 20:26 (39. ), gar 21:28 (41.) - Ferndorf schien endgültig auf der Verliererstraße angekommen.

Im letzten Drittel kam die Zeit der Wende
Der dritte TuS-Torhüter, Kai Rottschäfer, brachte neue Sicherheit, konnte einige Bälle entschärfen - profitierte auch von einer Abwehr, die im letzten Drittel endlich die richtige Einstellung fand, jetzt aggressiver und offensiver agierte und Minden aus dem Rhythmus brachte. Ferndorf verkürzte den Rückstand (25:30/44.), glich aus (30:30/48.) und ging erstmals in Führung (32:31/51.). Und als die Mindener durch zwei Zeitstrafen (54.) zwei Minuten in zweifacher Unterzahl spielen mussten, stellte der TuS scheinbar die Weichen auf Sieg. Von 33:33 zog der TuS bis auf 36:33 (57.) weg. Drei Tore Vorsprung.

Doch Minden kam zurück, glich zum 36:36 aus. Orlov brachte den TuS noch einmal in Führung, dann legte Minden zweimal nach. Der Gast führte plötzlich mit 38:37. Sieben Sekunden vor dem Abpfiff Siebenmeter für Ferndorf. Kaoitän Nils Hambloch übernahm die Verantwortung. Und traf zum 38:38.