15.12.2008

Noch besser als Korschenbroich

Niederwermelskirchen ließ Ferndorf bei 41:38 keine Chance

geo. Der TuS Ferndorf beendet die Hinrunde der Handball-Regionalliga West als zweitbester Aufsteiger auf Platz 5 der Tabelle. Allerdings trüben zuletzt 3:5 Punkte aus den letzten vier Spielen die zuvor exzellente Bilanz. Den besten Aufsteiger bekamen rund 1000 Zuschauer am Samstagabend beim Kehrausspiel in der Sporthalle Stählerwiese zu Gesicht. Und der TuS Niederwermelskirchen trumpfte streckenweise glanzvoll auf und gewann verdient mit 41:38 (18:17) bei der abermals von Axel Gerhard betreuten TuS-Truppe. Streckenweise hinterließen die Gäste aus dem Bergischen Land mit ihren Hochtempo-Spielzügen und den mit brachialer Dynamik abgeschlossenen Angriffen sogar einen effektvolleren Eindruck als der Tabellenführer TV Korschenbroich.

Dem TuS fehlten dagegen die spielerischen Mittel im Angriff, die Wucht und Courage in der Abwehr, um sich den die Niederwermelskirchenern entgegen zu stemmen und ein einziger KlasseTorhüter. Zwar hielt David Wellen in sensationeller Manier alle vier Siebenmeter der Gäste, aber da auch die Gastgeber ihre beiden einzigen Strafwürfe versemmelten, wurde kein einziger Siebenmeter verwandelt - auch ein Kuriosum!

Auf einen Nenner gebracht, war Niederwermelskirchen im Rückraum durchweg zweitligareif besetzt, hatte dafür Schwächen auf den Außen, wo der TuS leichte Vorteile verbuchte. Und Ferndorf glückte es auch, den torgefährlichen Kreisläufer Ceven Klatt weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Dafür aber gelang es Spielertrainer Lars Hepp immer wieder, durch gescheite Anspiele und kluges Freisperren die entscheidenden Lücken in der Ferndorfer Abwehr zu reißen, in die dann wahlweise Thomas Küsters (15 Tore) und der nur in der 2. Halbzeit eingesetzte Thomas Zeller (7) hineinstießen. Am Ende versuchte Ferndorf es sogar mit dreifacher Manndeckung und betrieb somit Schadensbegrenzung. Für einen Sieg kam man aber eigentlich nie in Frage.

Anfangs führte der TuS durch zwei Tore von Marc Stenske mit 2:1 und hielt die Partie eine Weile lang offen. Nach einem 8:12 Rückstand kam auf 13:13 wieder heran. In der Schlusssekunde der 1. Halbzeit glich Dennis Aust vermeintlich zum 18:18 aus, doch die Schiedsrichter hatten die Sirene eher gehört als den Jubel der TuS-Fans in der voll besetzten Sporthalle Stählerwiese. In der 2. Halbzeit hielt Ferndorf zunächst wieder mit, geriet dann aber in einen Rückstand von stets drei oder vier Treffern. Schmerzlich vermisst wurde der grippekranke Alex Orlov. Eine überragende Partie zeigte Linkshänder Carsten Lange mit zwölf Toren, davon alleine acht in der 2. Halbzeit. Auch Marc Stenske traf siebenmal, insgesamt noch eine gute Variante, da der Rückraum sich insgesamt zu selten gegen die Niederwermelskirchener Hünen durchsetzten konnte.

TuS Ferndorf: Wellen, Rottschäfer, Gorobtschul - Lange (12), Stenske (7), Mirza Sijaric, Alen Sijaric, Hilger (je 4), Aust (3), Pallach, Blanz (je 2), Hambloch.