12.10.2008

TuS Ferndorf landet unsanft auf dem Boden der Tatsachen

Stauchte seine Mannschaft nach der Rückkehr aus Spenge zusammen: Ferndorfs Trainer Caslav Dincic. Der Serbe ist jetzt erst einmal für eineinhalb Wochen in seiner Heimat. Foto: CST

Spenge. (misch) Handball-Regionalliga-Aufsteiger TuS Ferndorf ist unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Bei Zweitliga-Absteiger TuS Spenge kassierte die Mannschaft von Trainer Caslav Dincic eine empfindliche 29:36 (12:19)-Klatsche.

Die zweite Niederlage in Folge wirft die Nordsiegerländer in der Tabelle auf den sechsten Platz zurück. Und jetzt ist auch noch der Trainer weg. Dincic verabschiedete sich direkt nach der Ankunft in Ferndorf mit einer 15-minütigen Ansprache an seine Schützlinge, die nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig ließ. Er ist für eineinhalb Wochen in seiner serbischen Heimat, um die Frauen-Nationalmannschaft zu betreuen. Abteilungsleiter Harald Münker: "Wir spielen weit unter unseren Möglichkeiten. Wir machen unglaublich viele Fehler beim Fangen, Abspiel und auch in technischer Hinsicht. So bieten wir dem Gegner eine Plattform."

Dabei hatten die Ferndorfer gut angefangen, führten 3:0. Doch dann lief nicht mehr allzu viel zusammen. Besonders schlimm die Phase vor der Halbzeit, als Spenge von 9:9 auf 19:12 davonzog, die Partie vorentschieden. "Wir spielen ohne Aggressivität in der Abwehr und ohne Konzept im Angriff. Da sind Ballverluste vorprogrammiert. Spenge ist mit Sicherheit keine Überfliegermannschaft., wir waren aber viel zu nervös und hektisch", bemängelte Münker.

Nach 45 Minuten sahen die Ferndorfer noch einmal Licht am Ende des Tunnels, waren auf 22:24 heran gekommen. Doch auch diese Chance wurde vergeben, Elan und Einsatz fehlten. Dincic stellte zweimal die Deckung um (auf 5:1 und 4:2 mit den Sijarics als Offensivkräfte), doch alles verpuffte am Ende wirkungslos. Spenge zog wieder davon und setzte seinen Aufwärtstrend fort. Beim TuS Ferndorf geht es indes abwärts. Der freie Fall soll am Samstag gegen Gladbeck gestoppt werden. Harald Münker bleibt optimistisch: "Wir haben kein Personalproblem, wir müssen wieder Flagge zeigen. Es fehlte zuletzt einfach die innere Ruhe."

In Spenge kamen übrigens drei Torhüter zum Einsatz. Kai Rottschäfer feierte nach überstandenem Beckenbruch nach monatelanger Pause ein gelungenes Debüt in der Ersten.

Spenge - Ferndorf 36:29 SPENGE: Bergmann (6), Reimsch (7), Mylius (6), Morasch (2), Steinicke (2), Juric (9), Piske (4). - FERNDORF: Wellen, Gorobtschuk, Rottschäfer; A. Sijaric, Hambloch (4), Orlov (5), Aust (6/1), Blanz, Nelles, Hilger (5/1), Lange (2), Stenske (3), M. Sijaric (3), Pallach (1). - Zuschauer: 500.