14.08.2009

Auf dem Altenberg - Kleine Knappen suchen Silber

Die 23 Jungen und Mädchen sind gut ausgerüstet: mit Helm für den Besuch im Schaubergwerk, mit Hammer für das Klopfen nach Erzen und Mineralien auf den Halden der Grube Wildermann. Aber erst später: Oben am Altenberg gibt es zunächst eine kleine Geschichtsstunde.

Martin Krause und Ortwin Brückel vermitteln den Kindern - wie jeden Sommer seit 15 Jahren - Eindrücke vom Leben in der Bergbaustadt des 13. Jahrhunderts: „Eine der Haupttätigkeiten war das Heben des Wassers”, erklärt Krause, „sonst wären die Gruben in kürzester Zeit abgesoffen.” Was sie am Ende auch taten. Ortwin Brückel macht an einer anderen Station deutlich, wie das Silber die Müsener immer wieder in den Bann zog - und wie sie den ersten neuen Stollen so unglücklich hoch angelegten, dass sie auf einen vor 300 Jahren bereits ausgebeuteten Gang trafen. Immerhin, so Brückel, legte die nächste Generation den Förderschacht an den Rand des Bergs: „Ein Glück, weil man dann später noch viel ausgraben konnte.” In den 1970er Jahren wurde Müsen für die Archäologen buchstäblich zur Fundgrube.

Zusammen wanderten die kleinen Knappen, die auch von Jürgen Böcking von der Kreuztaler Denkmalbehörde begleitet wurden, auf den alten Bergmannspfaden herunter ins Dorf, unterwegs im Pulverhäuschen von Gerhard Klein mit einem Mittagsimbiss bewirtet. Der Ausblick vom Altenbergturm auf das ehemalige Grabungsgelände blieb auch dieser Ferienspielgruppe verwehrt. „Da ist ein Holzpilz drin”, sagte Martin Krause, „wir haben Pläne für einen Neubau, aber noch kein Geld”. Erst rund 6000 Euro sind seit Beginn der Baustein-Aktion im vorigen Jahr aufs Konto gekommen, etwa 28 000 werden gebraucht. „Wir hatten gehofft, dass wir das bis 2012 schaffen.” Doch auf dem Altenberg denkt man eh in größeren Zeiträumen.