10.08.2009

Beim „Eismann“ wurde es warm

Isländischer Torwart führte sich blendend ein
Zwei hohe Siege am Wochenende
„Der Mut, Gudmundsson zu verpflichten, ist in diesen zwei Tagen gestiegen!“

geo ♦ Nach der „gefühlten Halbzeit“ in der Saisonvorbereitung ist das Stimmungsbarometer beim Handball-Regionalligisten TuS Ferndorf am Wochenende spürbar angestiegen: zwei hohe Siege gegen stärker eingeschätzte Oberligisten, keine Verletzungssorgen und dazu ein isländischer Test-Torwart, der auf Anhieb die Herzen der an den beiden Tagen insgesamt knapp 400 Zuschauer erwärmte! Daher dürfte die Personalie Hilmar Gudmundsson auch in den kommenden Tagen das Gesprächsthema Nr. 1 im nördlichen Siegerland sein.

Angetan von dem 26-jährigen Erstligaspieler vom isländischen Multi-Club HF Hafnarjördur zeigte sich gestern Abend auch Abteilungsleiter Harald Münker: „Der Mut, Hilmar Gudmundsson zu verpflichten, ist an diesen beiden Tagen gestiegen.“ In den beiden Testspielen gegen den SSV Nümbrecht (41:20) und gestern Abend gegen den Dünnwalder TV (43:19) spielte der 96-kg-Mann jeweils eine Halbzeit und wurde dann beide male vom ebenfalls gut haltenden David Wellen abgelöst. Gudmundsson bewies Reaktionsschnelligkeit und strahlte eine enorme Ruhe und Präsenz aus. Begeisterung kam auf, als er Tempo-Gegenstöße und Siebenmeter entschärfte und obendrein mit Abwürfen wie an der Schnur gezogen perfekte Tempo-Gegenstöße einleitete.

Gudmundsson, dessen Freundin zeitgleich ein Probetraining beim Bundesligisten TV Weibern absolviert, wird nach dem trainingsfreien Tag heute noch zweimal in den beiden nächsten Übungsstunden auf Herz und Nieren getestet werden. Parallel wird auch Münker die Sponsoren- und Gönnerlandschaft des TuS auf Herz und Nieren testen und dabei „Klinken putzen“ müssen. Denn zu einer Verpflichtung des Torwarts, dessen finanzielle Vorstellungen man kennt, will man sich nur dann durchringen, wenn es für die Vereinskasse darstellbar ist. „Er hat bei vielen Anhängern und Freunden des Vereins einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, so dass ich mehrere Reaktionen hörte, dass uns so einer noch gefehlt habe“, erklärte Münker gestern Abend.

Ansonsten diente das Trainingslager-Wochenende zum Einüben von Abwehrsystemen und Spielformationen, wobei Trainer Caslav Dincic besonderen Wert auf die Integration der neuen Spieler legte. Dies förderte das Trainingslager auch auf anderem Wege, denn gerade die „Rheinländer“ im Team verbrachten das Wochenende bei Mitspielern.

Am Freitag steht das nächste Testspiel an, dann testete Ferndorf den Verbandsligisten Pulheimer SC in der Netphener Gymnasiums-Sporthalle (20 Uhr). Tags darauf spielt der TuS beim hessischen Zweitligisten TV Hüttenberg. Ein weiterer echter Härtetest dürfte am 19. August (Mittwoch) der Auftritt des Zweitliga-Aufsteigers TV Korschenbroich in der Sporthalle Stählerwiese sein.

TuS Ferndorf - SSV Nümbrecht 41:20 ♦ Tore: Aust (9/1), M. Sijaric (8), Feldmann (6/4), A. Sijaric, Hambloch, Blanz (alle 4), Lange, Hilger, Klatt (je 2).

TuS Ferndorf - Dünnwalder TV 43:19 ♦ Tore: Aust (10), M. Sijaric (5), Hambloch, Klatt, Lange (je 4), A.Sijaric, Blanz, Hilger, Pallach (alle 3), Krause und Feldmann (je 2/1).