22.10.2009

Bürgerantrag für bessere Kindergärten

Die Kreuztaler „Elterninitiative Kigas” kommt ihrem Ziel immer näher: Am Wochenmarkt am Donnerstag leisteten 700 Bürgerinnen und Bürger eine Unterschrift unter einen Antrag an den Rat der Stadt Kreuztal.

Sie unterzeichneten den Aufruf der Väter und Mütter, die beim Erzieherinnenstreik im Frühjahr und Sommer eingesparten Personalkosten in Höhe von 50 000 Euro umgehend für die Verbesserung der Zustände in den städtischen Kindergärten zu verwenden.

Alle städtischen Einrichtungen besucht
Wie es dort aussieht, davon haben sich die Mütter und Väter um Barbara Schmidt und Nadja Klein selbst überzeugt. Sie besuchten die meisten der zwölf städtischen Tageseinrichtungen und ließen sich darüber informieren, wo es bei der täglichen Arbeit klemmt. Dass in einem Kindergarten, der auch unter Dreijährige betreut, die „Wickelkommode in der Duschkabine” steht, wird ebenso kritisiert wie die Tatsache, dass Kinder auf einfachen Matratzen in einem wenig vorzeigbaren Durchgangsbereich liegen, weil es an richtigen Kinderbetten fehlt.

Auch für die Übermittagbetreuung mit einer kleinen Mahlzeit passt es vielfach nicht, berichten Barbara Schmidt und Nadja Klein. So stellten sie in einem Kindergarten fest, dass die Tischchen, an denen die Jungen und Mädchen ihr Mittagessen bekommen, in aller Eile im Flur aufgestellt werden müssen, wenn die nur halbtags betreuten Kinder um die Mittagszeit abgeholt worden sind. Durchgängig fehle es an geeigneten Hauswirtschaftsräumen, monieren die Eltern. Auch über die Beschäftigung von fachlich ausgebildeten Kräften für diesen Bereich sollte nachgedacht werden.

Vor allem die Einrichtungen, die durch die Vorgaben des neuen Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) eine 45-stündige Betreuung anbieten, sind schlecht dran, haben die Mütter ermittelt. Die gesammelten Erkenntnisse ihrer Bereisung wollen sie den Ratsfraktionen zur Verfügung stellen. Mit den Politikern haben sie zum größten Teil schon Kontakt aufgenommen und hoffen, dass diese ihren Antrag in der nun beginnenden neuen Wahlperiode in den Gremien unterstützen.

1100 Unterschriften schon gesammelt
Für ein Bürgerbegehren nach der Gemeindeordnung müsste die Elterninitiative allerdings sieben Prozent aller Einwohner der Stadt zu einer Unterschrift auf den Listen bewegen, die am Donnerstag reichlich auf dem Markt kursierten. Bislang sind um die 1100 zusammen. Das wäre etwa die Hälfte. Aber Barbara Schmidt, Nadja Klein und ihre im ganzen Stadtgebiet aktiven Mitstreiter und Mitstreiterinnen sind überzeugt, dass ihre Argumente für sich sprechen und der neue Rat sich mit dem Thema beschäftigt.