17.03.2009

Bundesfernstraße: "Zweispurigkeit ist längst vom Tisch"

Die Planung der Fernstraße von Kreuztal nach Hattenbach bewegt SPD und Grüne.

Die SPD-Kreistagsfraktion äußert sich verärgert über den Vorsitzenden der Netphener SPD-Ratsfraktion Manfred Heniz, der sich gegen den Bau der Südumgehungskette ausspricht. Und der Hilchenbacher Grünen-Vorsitzende Dr. Peter Neuhaus reagiert in einem offenen Brief auf die Darstellung des Hilchenbacher SPD-Fraktionschefs Helmut Kaufmann, die Hilchenbacher Südumgehung würde - nur - zweispurig an der Stadt vorbeigeführt.

Im Rahmen einer Fraktionssitzung auf Schloss Junkernhees haben Fraktionschef Michael Sittler und Ottmar Gontermann, Vorsitzender des Kreisverkehrsaussschusses, erklärt, „dass die SPD-Kreistagsfraktion ohne Wenn und Aber” zu Planung der FELS stehe. Scheitere dieses Projekt erneut, werde sich in den kommenden Jahrzehnten in dieser Richtung „wieder gar nichts bewegen”. Mit Befremden habe die Fraktion vernommen, dass es im Bereich der Stadt Netphen „plötzlich auch in den Reihen der SPD prominenten Widerstand gegen die FELS” gebe, so Sittler. „Dafür habe ich schon des-halb kein Verständnis, weil Unglinghausen und insbesondere Herzhausen von der Trassenführung, die zu erwarten ist, eigentlich nicht gravierend tangiert sind.”

Grüne: SPD Hilchenbach - „verharmlost” Planung

In Hilchenbach wirft Grünen-Sprecher Dr. Neuhaus dem SPD-Fraktionschef Kaufmann vor, den Bürgern „Sand in die Augen” zu streuen mit der Erklärung, lediglich eine zweispurige Südumgehung mit Überholspuren, nicht aber die über Wittgenstein hinaus führende Fernstraße hinnehmen zu wollen. Schließlich habe die SPD in Hilchenbach 2007 gemeinsam mit UWG und CDU selbst die „leistungsfähigen Bundesfernstraße zwischen Kreuztal und dem Hattenbacher Dreieck” gefordert. „Die von Ihnen in Helberhausen angesprochene Zweispurigkeit der Fernstraße ist längst vom Tisch.”

Die Machbarkeitsstudie empfehle in „eindeutiger Sprache” eine vierspurige Straße. Auch zur Umweltverträglichkeit treffe die Studie „eindeutige Aussagen, die nichts mit den verharmlosenden Erläuterungen der Hilchenbacher SPD zu tun haben,” So sei von Brücken zwischen Allenbach und Lützel sowie einer großen Talbrücke im Lützelbachtal die Rede. Dr. Neuhaus verlangt von Kaufmann „Transparenz”: Der Grünen-Vorsitzende will wissen, ob die SPD zu dem 2007 gefassten Ratsbeschluss steht oder sich von der Planung der Fernstraße „à la Breuer und Brase” distanziert. Sie wissen ja: „Deine Rede sei ja, ja - nein, nein. Alles andere ist vom Übel.”

Über den Planungsstand der Südumgehung können sich Bürger am Mittwoch, 18. März, auf einer Veranstaltung des SPD-Stadtverbandes Kreuztal im evangelischen Gemeindehaus Ferndorf informieren. Referent ist Karl-Hermann Metz, Planungschef des Landesbetriebs Straßenbau in Siegen. Beginn ist um 18 Uhr.