12.08.2009

Eingesparte Gehälter sollen umgehend in Kindergärten investiert werden

Auch nach dem Streik im Erziehungsdienst lassen Kreuztaler Eltern nicht locker.

Die Elterninitiative Kigas Kreuztal hat im laufenden Kommunalwahlkampf einen offenen Brief an alle Fraktionen im Rat der Stadt gerichtet und darin eine Verbesserung der Arbeits- und Betreuungsbedingungen in den Tageseinrichtungen gefordert. Dies ist nicht nur auf die zwölf städtischen Kindergärten gemünzt, sondern auch auf die Einrichtungen von AWO, Kirchen und Elterninitiativen.

Ausgehend von dem inzwischen beigelegten Tarifkonflikt im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen haben die Mitglieder der Elterninitiative errechnet, dass die Stadt Kreuztal allein 50 000 Euro an Lohn- und Betriebskosten eingespart habe. Dieses Geld solle umgehend in die Kindergärten investiert werden.

Im einzelnen fordern die Väter und Mütter, die sich das Motto „Eltern, lasst uns aktiv werden” gegeben haben, kleinere Betreuungsgruppen und mehr Personal. Da immer mehr Kinder unter drei Jahren die Einrichtungen besuchten, nähme auch die Betreuungsintensität kleinerer Kinder zu. Vor- und Nachbereitung dürften nach Ansicht der Elterninitiative nicht während der Öffnungszeiten erfolgen; dafür müsse mehr Zeit zur Verfügung stehen. Mit einer Qualitätsoffensive soll auch mehr Zeit in die Frühförderung der Kinder investiert werden. Auch die räumlichen Bedingungen wollen die Eltern verbessert sehen. Ganz konkret bedeute dies: Wickelkommoden, Essräume und eine Übermittagbetreuung.

Vertretung schon ab erstem Krankheitstag? 
Weitere Forderungen sind die Vertretung ab dem ersten Krankheits- und Urlaubstag oder die 100-prozentige Freistellung der Kindergartenleitung. Auch das Problem des Lärm- und Schallschutzes soll endlich gelöst werden. Insgesamt wünschen sich die Eltern die Aufwertung des Erzieherinnen- und Erzieherberufs, damit dieses Berufsbild auch in Zukunft gesichert ist. Von den Politikern erwartet die Initiative Antworten, was sie zur Verbesserung der Situation zu tun gedenken: „Es kann nicht sein, dass überall von der angeblichen Bildungsoffensive und Frühförderung gesprochen wird”, finden die Eltern. Denn das müsse sich auch in den Rahmenbedingungen der Kindergärten und -tagesstätten widerspiegeln.