11.09.2009

FELS - Waldgenossenschaften treten "Netzwerk Stop A 4" bei

Die Waldgenossenschaften Buschhütten, Kredenbach, Unglinghausen, Hof Stöcken, Grund, Ruckersfeld und Oechelhausen haben in ihrer letzten gemeinsamen Sitzung den Beitritt zum „Netzwerk Stop A 4” beschlossen.

Damit sind dort nun auch in großem Umfang Eigentümer der vom geplanten Straßenbau betroffenen Grundstücke vertreten. Sie haben sich bereits im Mai als „Interessengemeinschaft der betroffenen Waldgenossenschaften” formiert und treten unter dem Kürzel „I.d.b.W” auf. Das Netzwerk, so heißt es in einer Pressemitteilung, sei „die einzige Möglichkeit, die Kräfte gegen den geplanten Bau der FELS zu bündeln”.

Die Waldgenossen wollen „die Zerstörung des intakten Wald- und Naherholungsgebiets nicht zulassen” und haben angekündigt, für den Bau der Südumgehungen von Kreuztal und Hilchenbach ihren Grundbesitz nicht freiwillig abzugeben. Die Interessengemeinschaft fordert, stattdessen „Schubladenpläne” für den Ausbau von B 62 und B 508 auf den bestehenden Trassen zu nutzen. Unterstützung will sie auch beim Waldbauernverband NRW suchen.

Auch ein "Nein" aus Marburg 
In dem „Netzwerk Stop A 4” haben sich inzwischen rund 40 Bürgerinitiativen aus Siegerland, Wittgenstein und Hessen sowie Naturschutzverbände und Arbeitskreise örtlicher Gliederungen von Parteien zusammengefunden. Unterstützt wird das Netzwerk auch von SPD, Grünen und Linken in Hessen. Der Verzicht auf eine Bundesfernstraße war Bestandteil des rot-grünen Koalitionsvertrags, der allerdings nach der gescheiterten Wahl von Andrea Ypsilanti (SPD) zur hessischen Ministerpräsidentin Makulatur geworden ist.

In Marburg haben indes SPD, Grüne und Linke einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung durchgesetzt, in dem der Magistrat aufgefordert wird, „mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln auf die hessische Landesregierung einzuwirken, sämtliche Planungen für die Bundesfernstraße Krombach-Hattenbach sofort einzustellen”. Für eine „A 4 light”, wie die Fernstraße in dem Beschluss genannt wird, gebe es keinen Bedarf. Das Nein aus Marburg richtet sich auch gegen die derzeit bevorzugte nördliche Trassenführung über Frankenberg. Marburg selbst würde nur von der Süd-Variante berührt.