10.04.2009

Ferndorf kam nur zum Gratulieren

Beim 38:30 Heimsieg von Meister Korschenbroich hatte TuS nichts zu melden

Krefeld. Nach dem Abpfiff schlichen die Ferndorfer Spieler mit hängenden Köpfen in die Kabine, Trainer Caslav Dincic entschuldigte sich bei den mitgereisten Anhängern für die miserable Leistung. Abteilungsleiter Harald Münker kündigte an, Spiele unter der Woche in Zukunft möglichst zu vermeiden: Das Spiel TV Korschenbroich gegen TuS Ferndorf wird wohl für alle Beteiligten unter der Kategorie „Abhaken” verbucht.

Als nach 60 Minuten Spielzeit ein 38:30 auf der Anzeigentafel in der Sporthalle am Glockenspitz prangte, war der TuS Ferndorf mit diesem Ergebnis noch gut bedient. Zur Pause hatten die Hausherren, die nicht einmal in Bestbesetzung angetreten waren, auch in der Höhe verdient klar mit 20:12 vorne gelegen. Dass eine gute erste Saison in der Regionalliga schwache Spiele enthalten muss, dürfte klar sein - schade aber, dass dem TuS beim frisch gebackenen Meister Korschenbroich damit nur die Rolle eines Meisterschafts-Gratulanten blieb.

TuS-Torhüter hatten keinen „Sahnetag” 
Für mehr stimmte aber an diesem Tag einfach zu wenig beim Gästeteam: In der Abwehr stand der TuS zu passiv, weder Rottschäfer noch Gorobtschuk im Tor (David Wellen war beruflich verhindert) konnten sich nennenswert auszeichnen. Im Angriff ließ sich Ferndorf von der 5+1-Deckung der Gastgeber völlig den Schneid abkaufen, es fehlte an Kreativität und Laufbereitschaft. Und die „elementaren Fertigkeiten”, wie es Abteilungsleiter Harald Münker nach dem Spiel diplomatisch formulierte, „ließen auch zu wünschen übrig”.

Um es mit einem Zitat aus dem Ferndorfer Fanblock zu konkretisieren: „Jemand sollte den Ferndorfern heute noch einmal erklären, dass ordentliche Pässe nicht nur Personalausweise sind.” Die Folge des desaströsen Auftretens: Nach anfänglichem 1:1 kam Ferndorf nur noch einmal auf 9:7 (15. Minute) heran - mehr war nicht drin, eine Führung gelang den Ferndorfern im ganzen Spiel nicht.

Auch die erwartet laute Pausenansprache von Trainer Caslav Dincic sowie eine Abwehr-Umstellung zu Beginn der zweiten Hälfte verhalf nur kurzzeitig zu einer „optischen Verbesserung” - von Steigerung zu sprechen, wäre zu viel des Guten. Während die Gastgeber zauberten (Gegenstoß-Pass im Hechtsprung vorwärts, Abschluss per „Dreher”), gelangen Ferndorf insgesamt drei (!) Tore aus erster oder zweiter Welle - zu wenig dafür, dass der TuS von seinem Tempo lebt. So plätscherten die zweiten 30 Minuten vor sich hin, bis der Abpfiff den erlösenden Gang in die Kabine ermöglichte. Bitter dabei: Nur Maik Pallach und Dennis Aust bedankten sich vorher noch bei den mitgereisten Fans, die das Anfeuern nie eingestellt hatten. Einziger Trost: Das 1000. Saisontor gelang dem TVK gegen Ferndorf nicht, bei 996 Treffern war das Debakel vorüber.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Gorobtschuk - Aust (11/8), Hilger (4), Lange, M. Sijaric (jeweils 3), A. Sijaric, Stenske, Blanz, Hambloch (jeweils 2), Pallach (1), Orlov.