20.06.2009

Ferndorf zuerst in Halver / TuS Ferndorfs Blick geht gen Südwest

Mit gewisser Vorfreude wartet man beim heimischen Handball-Aushängeschild TuS Ferndorf auf den 26. Juni. Dann wird nämlich die 1. DHB-Pokalrunde ausgelost. Im Topf für die 1. Runde am 28. oder 29. Aufgust ist auch der TuS Ferndorf, dazu weitere Regionalligisten und Oberligisten sowie die Vereine der 2. Bundesliga. Heimrecht ist nicht sicher, da Ferndorf auch auf einen Oberligisten treffen könnte.

Beim Staffeltag begrüßte man mit den Vertretern der SG Schalksmühle/Halver auch alte Bekannte aus dem Handballkreis Lenne/Sieg. Auf den Wiederaufsteiger treffen die Ferndorfer in der neuen Saison zuerst auswärts in Halver (Sonntag, 29. November, 17 Uhr) sowie dann im Rückspiel am 24. April 2010 in Kreuztal. Derzeit trainiert die Mannschaft des TuS Ferndorf dosiert in die Sommerpause hinein. Für die Vorbereitungsphase und die komplette nächste Saison plant Trainer Caslav Dincic aber eine zusätzliche, dann vierte Trainingseinheit in jeder Woche.

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Handball-Regionalliga-Vereine auf Staffeltag über Auf- und Abstieg informiert

Auf dem Staffeltag der Handball-Regionalliga West in Essen erhielten die Vereinsdelegierten nicht nur klaren Wein geschenkt über die Auf- und Abstiegsmodalitäten in der kommenden Saison. Sie erhielten auch ein „Vorgeschmäckle“ auf die Ära nach der Regionalliga West. Denn am Ende der kommenden Spielzeit 2009/2010 wird nicht nur der Name Regionalliga zu den Akten gelegt, man verschlankt die dritte Spielklassenebene dann auch um rund 16 Mannschaften von derzeit fünf Staffeln (Nord, Nordost, West, Südwest, Süd) auf dann noch vier. Und die dürfen sich dann analog zu ähnlichen Entwicklungen im Fußball 3. Liga nennen.

Völlig unklar ist noch die geografische Zusammensetzung der künftigen 3. Liga mit ihren vier Staffeln. Diese Einteilung möchte der Deutsche Handball-Bund vornehmen, aber auch die „Landesfürsten“ versuchen derzeit noch, bei dieser wichtigen Frage mitreden zu können, denn natürlich will man auch die Spielhoheit behalten. Wer nun aber schon heute den Blick in die „Kristallkugel“ der zukünftigen 3. Liga werfen möchte, der darf darauf spekulieren, dass entweder der ostwestfälische Teil und/oder die Vereine aus dem nördlichen Nordrhein-Westfalen vom Kreis der bisherigen West-Regionalligisten abgetrennt werden. Sollte also auch der TuS Ferndorf zu den glücklichen 64 Vereinen der neuen 3. Liga gehören, ist es zumindest wahrscheinlich, dass man sich geografisch außer zu den Vereinen des Ruhrgebiets und aus dem Rheinland dann auch vor allem in Richtung Hessen und Rheinland-Pfalz sowie zum Saarland hin orientieren muss.

Wie die Qualifikation in der kommenden Saison zu bewerkstelligen ist, auch darüber erfuhren die Vereinsdelegierten, unter ihnen Abteilungsleiter Harald Münker vom TuS Ferndorf, am Samstag in Essen Konkretes. So müssen die Vereine auf den Plätzen 11 bis 16 nach Ende der kommenden Saison in die Oberligen absteigen. Der Meister steigt in die dann noch zweigeteilte 2. Bundesliga auf. Für die Aufstiegsfrage wurde außerdem ein recht skuriler Zusatzpassus aufgenommen. Wenn der Meister der Regionalliga West nämlich nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen will oder es aus wirtschaftlichen Gründen nicht kann, kommt nur der Zweitplatzierte in Frage.

Für den „nicht-aufstiegsfähigen“ Meister kommt es dann jedoch knüppeldick: Zwangsabstieg in die Oberliga heißt das Damoklesschwert der Verbandsoberen. Dies könnte aber zu sportlichen Verwerfungen führen, wie Münker beim Staffeltag zu bedenken gab. Könnte nämlich ein führendes Team einige Spieltage vor Saisonschluss absehen, dass ein Aufstieg z. B. wirtschaftlich nicht machbar ist, könnte er dem nun drohenden Zwangsabstieg auf wenig schöne Art entgehen: einfach ein paar Spiele verlieren und nicht mehr Erster werden, schon bleibt man drittklassig. Sportlich sicher eine höchst fragwürdige Regelung.

In Essen erhielten die Vereine aber auch schon erste Hinweise auf organisatorische Neuregelungen in der 3. Liga ab 2010. So müssen alle Vereine 6000 Euro Kaution für den Fall des vorzeitigen Rückzugs hinterlegen. Außerdem werden ab 2010 alle Spiele von neutralen Kampfgerichten geleitet. Bezahlen müssen dies die Vereinskassierer.