07.09.2009

Handball-Regionalliga: Starke Wechselbank als großes Plus

34:31 (17:14)-Heimsieg über die HSG Lemgo II vor gut 1 000 Besuchern in der Kreuztaler Dreifachsporthalle

Kreuztal-Ferndorf. Die ersten beiden Punkte sind eingefahren – der ambitionierte TuS Ferndorf hat ergebnismäßig einen guten Start in die neue Saison 2009/10 hingelegt.

Spielerisch aber ließ die Ferndorfer Vorstellung noch einige Wünsche offen, leichtfertige Fehler ließen die Lemgoer die Partie viel zu lange offen halten. Spielerisch hat Ferndorf am ersten Spieltag noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Steigerungs-Potenzial aber ist auf jeden Fall vorhanden, auch aufgrund einer gut besetzten Auswechselbank – die vermutlich zum großen Plus der Nordsiegerländer in dieser Spielzeit werden könnte. Als (von den Fans) gewählter „Spieler der Saison 2008/09” wurde vor dem Anpfiff Carsten Lange ausgezeichnet, „Spieler des 1. Spiels 2009/10” aber war Alex Orlov.

Routinier Alex Orlov nicht zu ersetzen 
Der 35-jährige Routinier aus Weißrussland, im linken Ferndorfer Rückraum beheimatet, stand als einziger Akteur fast die kompletten 60 Spieliminuten auf dem Parkett, warf sechs wichtige Treffer und sorgte damit mit dafür, dass seine Mannschaft nie ernsthaft in Gefahr geriet. „Mann des Abends” hätte sicherlich der neue Ferndorfer Torhüter Hilmar Gudmundsson (mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht ) werden können. Doch der Isländer – erst am Freitag in Kreuztal eingetroffen, am Samstagvormittag folgte die Spielberechigung – war noch müde, konnte bei seinem 33-minütigen Einsatz gegen Lemgo seine wahre Leistungsstärke noch nicht demonstrieren, ließ sich vor allem von den Außenpositionen viel zu oft überlisten.

Kai Rottschäfer war es, der für den TuS schließlich die Kohlen aus dem Feuer holte: In den letzten sechs Minuten rückte er wieder zwischen die Pfosten und verhinderte mit einigen guten Paraden, dass die Gäste näher als zwei Tore herankamen. TuS Ferndorf gegen HSG Handball Lemgo II, der Spielverlauf: TuS-Trainer Caslav Dincic schickte zu Beginn der Partie vor Torwart Rottschäfer diese Sechs aufs Parkett: Dennis Aust und Mirza Sijaric auf den Außenpositionen, Ceven Klatt am Kreis, Orlov und Lange im Rückraum - zusammen mit Mittelmann Alen Sijaric.

Nach 8:2-Führung kam Sand ins Getriebe 
Und Ferndorf begann wie die Feuerwehr: 1:0 (M. Sijaric/2. Minute), 4:1 (Orlov/7.), 8:2 (M. Sijaric/11.), die Gäste wurden in der Anfangsphase förmlich vom TuS-Angriffswirbel überrollt. Starke Para-den von Rottschäfer, gute Abwehrarbeit plus schnelle Angriffszüge und tolle Kombinationen – Ferndorf schien auf und davon zu ziehen. Doch schon Mitte der ersten Hälfte kam Sand ins Getriebe: Fehlversuche aus dem Rückraum, Abspielfehler (meistens an den Kreis) - Lemgo wurde ab sofort immer wieder zu Tempogegenstößen eingeladen, konnte den Rückstand schnell auf zwei Tore (6:8/15. Minute) verkürzen und hielt das Spiel in der Folgezeit über weite Strecken offen.

17:14 stand es für Ferndorf zur Pause, beim Stande von 23:18 (M. Sijaric/43.) und 24:19 (Aust/44.) konnten die Gastgeber danach im zweiten Abschnitt noch zweimal auf fünf Tore davonziehen. Doch die Gäste ließen nie locker, kamen immer wieder heran, konnten den Rückstand allerdings minimal auf zwei Tore verkürzen. Großen Anteil daran, dass Ferndorf auf der Siegerstraße blieb, hatte in dieser Phase Michael Feldmann, der auch vom Sieben-Meter-Punkt die Nerven behielt.

TuS Ferndorf: Rottschäfer (21.-54. Gudmundsson) – Aust (5/1), Lange (2), Orlov (6), A. Sijaric (1), Klatt (1), M. Sijaric (7), Hambloch (2), Feldmann (7/3), Blanz, Pallach (2), Hilger (1).