11.09.2009

Heimischer Honig ist „spitze“

70 Mal Gold geht in den Kreis Olpe, 55 Mal Gold in den Altkreis Siegen.

Diese Aufnahme eröffnet einen Blick in die Kinderstube der Immen.
 Der Nachwuchs ist in einigen Zellen weiß zu erkennen. Foto: dima

kk ♦ Das Imkerjahr neigt sich seinem Ende zu. Die Rekordernte ist in der heimischen Region eingefahren. Zeit für die Imker, sich anderen Dingen zuzuwenden. Beispielsweise dem Honigtag, der am 4. Oktober in Weidenau stattfinden wird. Um was es dabei geht, und was die Besucher erwartet, erläuterten Friedrich Wilhelm Brinkmann als Vorsitzender des Landesverbands Westfälischer und Lippischer Imker, Hans Kuhlmann als Vorsitzender des Kreisimkervereins Siegerland, Honigobmann Thomas Klein und Andre Dorn.

Ein Höhepunkt wird die Honigprämierung sein. Zum fünften Mal wurde in diesem Jahr eine Honigbewertung angeboten. Dafür mussten die Imker Proben einsenden. Ziel des Verbands war es, die 1000er-Grenze zu knacken. Im vergangenen Jahr waren 907 sogenannte Lose eingereicht worden; diesmal waren es stattliche 1152. „Wir sind aus unserer Sicht ganz aus dem Häuschen“, bilanzierte Brinkmann. „Das ist in Deutschland eine einmalige Leistung.“ Im Landesverband gebe es nämlich nur knapp 6000 Imker. Unter diesen erfreue sich die Kontrolle durch die Honigprüfer offenbar immer größerer Akzeptanz. 1,5 Tonnen Honig wurden am vergangenen Wochenende binnen dreier Tage in der Landwirtschaftskammer NRW in Münster gewogen, probiert und bewertet.

933 Preise wurden vergeben. Es geht um Gold, Silber oder Bronze. Die Imker aus Olpe und dem Siegerland schnitten dabei hervorragend ab. 70 Mal Gold geht in den Kreis Olpe, 55 Mal Gold in den Altkreis Siegen. Zum Spitzentrio gehört noch Gütersloh mit 59 Gold-Bewertungen. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, war sich die Runde einig. Zur Preisverleihung am Honigtag wird NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg anreisen. Er hat noch drei Medaillen seines Ministeriums in der Tasche, die an die Erzeuger der absoluten Spitzenhonige in Nordrhein-Westfalen vergeben werden. Auch der Landesverband hat sich etwas Neues einfallen lassen. Für jede eingereichte Probe, die einen Preis erhält, gibt es Aufkleber in der jeweils errungenen Medaillenfarbe, die die Imker an ihre Gläser kleben können, um nachzuweisen, dass ihr Immenprodukt die Qualitätsprüfung durchlaufen hat. Die besten 350 Honige werden zudem auf Rückstände untersucht. Brinkmann. „Der Imker erhält ein Signum und weiß dann, was in seinem Honig enthalten ist.“

Im überdachten Bereich des Siegerland-Zentrums wird zum Honigtag ein Honigmarkt aufgebaut. 35 Stände sind angekündigt. Alle haben etwas mit der Natur, aber nicht ausschließlich mit Honig zu tun. Die Siegener Imker lassen eine Honigstraße entstehen. Wer diese absolviert hat, weiß, wie der süße Brotaufstrich von der Blüte bis zum Glas entsteht.

Während der Honigmarkt jedermann offen steht, ist für die Teilnahme an Vorträgen und Imbiss in der Bismarckhalle eine Anmeldung erforderlich (LV.Imker.WL@t-online.de oder Tel. 0 23 81- 5 10 95). Die Veranstaltung startet um 9.30 Uhr. Ab 9.45 Uhr steht die Prämierung der besten drei Honige in NRW an. Um 10.30 Uhr referiert Barbara Bartsch (Staatliche Fachberaterin für Bienenzucht aus Bayreuth) zum Thema „Was unterscheidet ökologische Imkerei von der konventionellen?“. Alsdann werden die besten sechs Honige von der Landwirtschaftskammer ausgezeichnet. Ab 13 Uhr spricht Ing. Josef Ulz (Präsident des Österreichischen Imkerbundes) über „Hat die kleinstrukturierte Imkerei in Europa noch eine Zukunft?“. Ab 15.15 Uhr ist es an Bruno Binder-Köllhofer (Staatlicher Fachberater für Bienenzucht aus Kirchhain) zum Thema „Wie funktioniert die moderne Magazinimkerei im Zandermaß“ zu informieren. Durch das Programm geleitet Christian Konrad Sprengel. Der alte Schulmeister hatte bereits vor 222 Jahren die Bestäubung von Blüten erforscht und war auf die Bedeutung der Insekten gestoßen. Am Honigtag wird ein kostümierter Darsteller Sprengel mimen. Mehr Infos gibt es unter www.imkerverband-westfalen-lippe.de.