16.11.2009

Kampf nicht belohnt

TuS Ferndorf verliert 28:30 vor 800 Zuschauern

Mit sieben Treffern von Linksaußen war Dennis Aust gestern 
Abend in Wermelskirchen bester TuS-Torschütze. Foto: RA

geo Wermelskirchen. Wie, wo, was weiß Obi - und seit gestern Abend auch der TuS Ferndorf! Unweit der Firmenzentrale des großen Heimwerkerbestückers musste der heimische Handball-Regionalligist gestern Abend vor rund 800 Zuschauern (darunter 300 aus Ferndorf) erkennen, dass es zwar zur Liga-Spitze im Moment nicht reicht, hingegen Kampfgeist, Moral und Stoßrichtung der Truppe von Trainer Caslav Dincic weiter stimmen.

Immerhin gehört seit Mitte letzter Woche auch Spielmacher Michael Feldmann nach Umzug endgültig zum Team - die künftig vermehrten Trainingseinheiten mit dem Team sollten Spielverständnis und Durchschlagskraft im Angriff weiter heben. Gestern fehlte gerade in der heiß umkämpften Schlussphase ein „Kracher“ wie Carsten Lange, der aber aufgrund seines Muskelfaserrisses noch in weiteren Spielen ersetzt werden muss.

Denn die heiß umkämpfte Partie war 60 Minuten lang hoch-spannend. Zwar bauten die körperlich sehr robusten Gastgeber mit ihrem starken Kreisläufer Robert Heinrich (10) den Vorsprung des öfteren auf drei Treffer aus. Doch der TuS Ferndorf kam fast immer postwendend wieder heran und schaffte auch den Spielausgleich - nur in Führung gingen die Ferndorfer gestern nicht ein einziges Mal. Und als dann in der Schlussphase die Nerven entschieden, waren es auch Millimeter-Entscheidungen gegen die Gäste, die den Wermelskirchenern den aufgrund der gesamten Spielzeit nicht unverdienten Heimsieg bescherten.

32 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit entschieden die Unparteiischen beim Stande von 29:28 auf Stürmerfoul Dennis Austs - danach kamen die Gäste trotz aller Bemühungen erst wieder an den Ball, als noch zwei Sekunden zu spielen und das Ergebnis auf 30:28 geklettert war...

In der 1. Halbzeit zeigten die Gäste eine gute Abwehrleistung, präsentierten sich gegenüber dem Desaster eine Woche zuvor in Soest klar verbessert. Hilmar Gudmundsson im Tor erwischte einen guten Tag - die Hoffnung auf einen deutlichen Formanstieg, sie erhielt gestern zumindest Nahrung. Allerdings hielt die Angriffsleistung damit nicht Schritt. Alex Orlov, kaum eingesetzt, war ein Ausfall. Nils Hambloch konzentrierte seine Kräfte auf die Bewachung des bärenstarken Küsters, und Mirza Sijaric fand die Flasche mit der „Zielflüssigkeit“ erst in der Halbzeitkabine. Auch Michael Feldmann und Michael Lerscht trafen von der Rückraummitte aus fast nicht.

Das klingt nach harter Kritik, aber es muss betont werden, dass sich die Nordsiegerländer mental topfit präsentierten. Ihre Antworten klatschten schneller, als es den Gastgebern lieb sein konnten, immer wieder im Tornetz ein. Am Ende leider nicht oft genug, um den Anschluss an die Spitzenmannschaften auch vom Ergebnis her zu halten.  

TuS Ferndorf: Gudmundsson - Aust (7), Hilger (4), Hambloch (4), Lerscht (4/4), Klatt (3), Mirza Sijaric (3), Feldmann (2), Blanz (1), Orlov, A. Sijaric.