05.03.2009

Kindelsbergschule: Verbund ab Sommer gewollt

Kreuztaler Schulausschuss begrüßt Ausbau der Kindelsbergschule noch in diesem Jahr. Die Förderschwerpunkte hießen dann „Lernen" sowie "emotionale und soziale Entwicklung"

nja. Die Kindelsbergschule Ferndorf, Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, soll bereits ab August um den zusätzlichen Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung erweitert werden. Was im Schulausschuss im vergangenen November bereits diskutiert worden war, wurde gestern von dem Kreuztaler Fachgremium unisono befürwortet. Nun soll der Rat diesen Schritt der Verbandsversammlung des Schulzweckverbands Kreuztal-Hilchenbach vorschlagen.

Wie die SZ bereits im Januar berichtete, soll das Einzugsgebiet allerdings auf die beiden Schulträger-Kommunen Kreuztal und Hilchenbach beschränkt werden. Die jährlichen Mehrkosten werden zurzeit auf 16 500 Euro geschätzt. Betont wurde gestern Abend nochmals: Es handele sich um keinen Verbund mit der Geschwister-Scholl-Schule in Wenden-Schönau, wo Kinder auch aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein mit emotionalen und sozialen Problemen bereits unterrichtet werden, die aber, wie berichtet, aus allen Nähten platzt. Beide Einrichtungen sollen ihre Eigenständigkeit behalten.

Nach der in Siegen geplanten Fusion von Pestalozzi- und Waldschule ab kommendem Schuljahr soll, wie berichtet, zum späteren Zeitpunkt dort ebenfalls der Förderschwerpunkt für emotional und sozial auffällige Kinder etabliert werden. Die Schulaufsicht räumt der Kindelsbergschule allerdings das erste „Zugriffsrecht" ein, „weil hier die Gespräche mit Schulleitung und -träger frühzeitiger in eine positive Richtung geführt haben".

Die „Kindelsberg"-Schulkonferenz hat sich bereits einstimmig für die Verbundlösung mit zwei Förderschwerpunkten ausgesprochen, allerdings als Starttermin den 1. August 2010 gewünscht. Das relativierte Walter Schwenke, Leiter der Kindelsbergschule, gestern jedoch: Das Datum August 2009 „erschien zeitlich nicht realistisch", der Beschluss besage aber nicht, dass dieser Termin nicht gewünscht werde. Schwenke rechnet damit, dass die Schülerzahl leicht ansteigen, die Obergrenze von 140 Schülern jedoch auch in den Folgejahren nicht überschritten werde. Derzeit werden 125 Jungen und Mädchen in Ferndorf unterrichtet.

Anke Hoppe-Hoffmann (Grüne) wollte wissen, ob die Eltern ein Wahlrecht besäßen. Schulamtsdirektor Karlheinz Kiese erläuterte: Für die heute in Schönau unterrichteten Kinder gebe es Bestandschutz, alle im Sommer neu zugewiesenen Kinder aus Kreuztal und Hilchenbach müssten dann aber die Ferndorfer Schule besuchen. Anderfalls müssten die Eltern die Fahrtkosten tragen - vorbehaltlich einer Aufnahme in Schönau.

Die Schüler mit sozialen und emotionalen Problemen seien zudem eine Gruppe, „die sich nachweislich am wenigsten integrieren lässt", sagte Kiese auf eine Nachfrage von Anke Hoppe-Hoffmann zum Thema „Integration". Bei diesen Heranwachsenden, so Kiese, seien Einzelfallprüfungen unumgänglich: „Wir müssen für jedes Kind individuell schauen, ob Integration in eine Regelschule sinnvoll und auch tragbar für die anderen Schüler ist." Am 19. März wird sich nun der Hilchenbacher Schulausschuss mit dem Thema befassen.