08.10.2009

Nachlese zur Monatsweinrunde „Spanische Weine“ am 14. September 2009 im Gasthof Siebel, Allenbach

Siegerländer Weinkonvent  ♦  Als Referentin des Abends begrüßte Konventspräsident Wolfgang Narjes Frau Carmen Cotrina-Lopez, Inhaberin von La Bota in Ferndorf (Foto).

Gemeinsam mit ihr genossen die Teilnehmer direkt zu Beginn des Abends einen frischen und fruchtigen Masachs Cava, die spanische Antwort auf den französischen Champagner. Ein pfiffiger Spanier, so wusste Frau Cotrina-Lopez zu erzählen, „guckte die Champagnerherstellung in Frankreich ab und importierte sein Wissen erfolgreich nach Spanien.“ Aus Galicien, der „grünen Ecke Spaniens“, in der das Land und der Wein so ganz anders sind als im restlichen Spanien, kam der anschließend verkostete Weißwein, ein 2008er Albariňo. Dieser Wein ist in Spanien sehr bekannt. Er ist frisch, säurebetont, mit Zitrusaromen und erreicht sein Trinkreife im zweiten Jahr.

Das Anbaugebiet „Rueda“ ist bekannt für hochwertige Weißweine. Der 2008er Gran Gardiel erinnerte im Duft an Muskateller oder Bacchus und eignet sich in seiner fruchtigen Leichtigkeit als Begleiter zu Geflügel und Vorspeisen. Sicherlich ein Favorit des Abends war der 2008er Rosé Castillo de Olleria. Die für diesen Wein verwendete Rebsorte Bobal ist nicht einfach in der Bearbeitung, sie wächst unterschiedlich, und es ist schwierig, den optimalen Zeitpunkt der Lese zu bestimmen. Dieser Wein ist ein süffiger fruchtiger Sommerwein mit blumigen –und Erdbeernoten in der Nase.

In der Region La Mancha, bekannt durch Don Quijote, ist die alte spanische Rebsorte Tempranillo beheimatet. La Mancha ist auch das größte Anbaugebiet Spaniens. Der aus dieser Region verkostete 2008er Canforrales Classico zeigte im Bouquet und im Geschmack dunkle Beeren und reife Früchte. Besonders gut passt dieser Rotwein zu kräftigen Käsesorten, Lammgerichten und Pasta.

Das Anbaugebiet „Rioja“ steht für hochwertige spanische Rotweine. Der 2005er Florentina de Lecanda wurde in einem kleinen Weingut mit viel Liebe ausgebaut. Es ist, so Frau Cotrina-Lopez bekannt für seine sehr ausgewogenen Cuvées, die in amerikanischen und französischen Holzfässern gereift, limitiert abgefüllt werden. „Juan macht nur drei Weine – besuchen Sie ihn ruhig einmal...“, mit diesen Worten schilderte Frau Cotrina-Lopez voller Begeisterung diesen kleinen Betrieb. So besonders der Winzer, so besonders gut mundete auch dieser Wein und begeisterte die Teilnehmer der Weinrunde.

Aus einer sehr heißen Ecke Spaniens, der Ribera del Guadiana, die mit langen Phasen der Trockenheit zu kämpfen hat, eine Gegend mit eisenhaltiger Erde und Wäldern von Korkeichen, kam der letzte präsentierte Wein, ein Reserva 2003er Palacio Quemado. Neben Röstaromen zeigte er sich als erdiger Wein, mit „Ecken und Kanten.“ Da die Referentin selbst aus dieser Region stammt, konnte sie sehr detailliert und anschaulich über die Besonderheiten ihrer Heimat Auskunft geben. Die Anwesenden dankten Frau Cotrina-Lopez für ihre charmante, informative und persönliche Art der Präsentation spanischer Weine mit einem kräftigen Applaus. Konventskanzler Martin Gaumann schloss sich in seinem Abschlusswort diesem Eindruck an und dankte Frau Cotrina-Lopez für ein ganz besonderes „Geschmackspotpourri.“
Bettina Ermert-Wagener, September 2009