29.03.2009

Nummer 88 zog Ferndorf den Zahn

Handball-Regionalliga West: Ferndorf - Hagen 33:34

Kreuztal-Ferndorf. Am verdienten Sieg der Gäste aus Hagen gab es keinen Zweifel: „Wir müssen akzeptieren, dass Hagen heute die bessere Mannschaft war”, so TuS-Trainer Caslav Dincic kurz nach dem Abpfiff.

Seine Mannschaft hatte soeben das Südwestfalenderby verloren - mit 33:34 (12:15) gegen den VfL Eintracht Hagen, der sich damit vor knapp 1 200 Besuchern in der Kreuztaler Großsporthalle „Stählerwiese” für die 34:35-Hinspielniederlage revanchierte. Verdienter Sieg für Hagen nach 60 Minuten reiner Spielzeit. Kurios dabei allerdings, dass sich die vermutlich spiel-entscheidende Szene schon in der 3. Minute ereignete: Die Gäste mussten verletzungsbedingt einen frühzeitigen Torwarttausch vornehmen - und der zweite Mann spielte wohl in der Form seines Lebens ! Eintracht-Eins Björn Minzlaff krachte bei einer Abwehraktion mit dem Rücken gegen den Pfosten seines Tores, musste ausgewechselt werden. Andreas Tesch (Nr. 88) ging ins Hagener Gehäuse - und hatte am Samstag einen absoluten Sahnetag erwischt. Unglaubliche Paraden bei Tempogegenstößen, fast unbezwingbar vom Siebenmeterpunkt (egal, welcher TuS-Schütze sein Glück versuchte) - Andy Tesch war der große Rückhalt seiner Mannschaft. „Wir haben heute sehr kompakt in der Abwehr gestanden und dahinter einer sehr starken Torwart gehabt”, lobte VfL-Trainer Norbert Gregorz später. Und: „Das war wohl der Schlüssel zum Erfolg !” 

Der TuS Ferndorf lag nur in der Anfangsphase der Partie in Führung - nach einem schnellen 0:1-Rückstand zog der TuS auf 3:1 (6. Minute) davon, fühte wenig später 4:3. Es sollte die letzte Führung der Gastgeber gewesen sein. Bis zum 8:8 konnten die Ferndorfer das Geschehen noch ausgeglichen gestalten, profitierten in dieser Phase auch vom Wurfpech der Gäste, die mehrfach nur das „Holz” des TuS-Tores anvisierten. Zudem zeigte auch TuS-Torwart David Wellen einige gute Paraden. 8:8 nach 16 Minuten: Es sollte der letzte Gleichstand der Partie gewesen sein.  12:8 (23.), 13:10 (27.), 15:12 bei der Pausensirene: Die Gäste zogen davon, hatten auch im Rückraum klare Vorteile auf ihrer Seite. 

Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Hausherren ins Spiel zurück, hatten beim Spielstand von 15:16 (erster Treffer von Nils Hambloch/34. Minute) erstmals wieder den Anschluss gefunden. Doch ein Ausgleich wollte einfach nicht mehr gelingen: Immer wieder kam der der TuS in der Folgezeit bis auf einen Treffer (17:18, 22:23, 24:25, 27:28) heran - immer wieder fanden die Hagener die passende Antwort und zogen erneut auf drei bis vier Tore davon. Und in der Endphase (die Gäste wurden mehrfach durch Zeitstrafen dezimiert, hatten stellenweise nur noch vier Feldspieler auf dem Parkett) ließ der TuS die nötige Cleverness und Ruhe vermissen, um den Spiel doch noch eine Wende zu geben. 

„Heute fehlte unserer Mannschaft der frische, klare Kopf”, so TuS-Manager Harald Münker. „Uns haben Führungspieler gefehlt”, so Trainer Caslav Dincic, „aus der zweiten Reihe kam zu wenig, da wurde keine Verantwortung übernommen. Wir sind noch keine Spitzenmannschaft, wir sind heute an uns selbst gescheitert”. TuS Ferndorf: Wellen (48.-52. Rottschäfer), Gorobtschuk (n.e.) - Aust (2/1), M.Sijaric (6), A. Sijaric (1), Hambloch (4), Orlov (2), Lange (5), Hilger (5/2), Blanz, Stenske (4), Pallach (4).