30.05.2009

Nur zwei städtische Kindergärten sind am Dienstag geöffnet

Kreuztal/Siegen. Der Streik in den Sozial- und Erziehungsdiensten geht Dienstag und Mittwoch weiter. Die Gewerkschaft Ver.di hat die Beschäftigten bei der Kreisverwaltung und den Städten Kreuztal und Siegen aufgerufen, die Arbeit erneut niederzulegen.

Am deutlichsten werden die Auswirkungen wieder in den kommunalen Kindergärten zu spüren sein. Während die Stadt Siegen nur eine Kita in eigener Trägerschaft hat, gibt es in Kreuztal zwölf städtische Kindergärten, von denen am Dienstag zehn, am Mittwoch acht geschlossen bleiben. Nach wie vor stehen in Kreuztal nur drei Erzieherinnen zur Verfügung, die eine Notgruppe im Hessengarten führen können - alle anderen Kräfte sind im Streik oder melden sich, sofern sie nicht gewerkschaftlich organisiert sind, in unbezahlten Urlaub ab. „Hier ist heute der Teufel los”, sagte der Kreuztaler Schulverwaltungsamtsleiter Dieter Loske unserer Zeitung, „wir haben so viele Anfragen gehabt, dass die Gruppe gleich voll war.” Personal für eine zweite Gruppe hat die Stadt aber nicht. Info für Eltern: 2 11 89 (Kindergarten Hessengarten, ab 7.15 Uhr), 51-362 (Stadtverwaltung).

Ver.di: Kommunen schuld an Eskalation
An beiden Tagen geschlossen sind in Kreuztal die Kindergärten Langenau, Regenbogen, Kunterbunt, Ferndorfer Knirpse, Zum Wäldchen, Krombach und Osthelden, geöffnet sind Maluma und Littfeld. Am Mittwoch werden auch in den Kindergärten Erlersiedlung und Zum Wäldchen Kinder betreut; diese beiden Einrichtungen sind nur Dienstag geschlossen.

Der Siegener Ver.di-Sekretär Frank Näckel erklärte, die Ausweitung des Streiks sei die „passende Antwort” auf das Arbeitgeberangebot für einen Gesundheitsschutz-Tarifvertrag. Die Gewerkschaft werde deutlich machen, dass der Arbeitgeberverband „Gesichter hat”, nämlich Politiker, Bürgermeister und Landräte: Sie seien für die „Eskalation des Tarifkonflikts verantwortlich”.

Bis Freitag ist beim Kreisjugendamt erst eine Anfrage zum Elternbeitrag eingegangen. Die Kreisverwaltung, so deren Sprecher Thorsten Manges, sieht die Eltern weiter zur ungekürzten Zahlung verpflichtet. Auch Land und Kreis stoppen ihre Überweisungen an die Städte Kreuztal und Siegen nicht, weil dort - so Manges - die Kosten für die Kindergärten weiter anfallen. sw