21.09.2009

Remis – mehr war nicht verdient

Kreuztal Ferndorf nur 22:22 gegen starken Neuling Rheinbach/W. 
TuS weit unter Vorjahresform

Gäste-Torhüter Daniel Braun wehrte in letzter Sekunde den dritten Siebenmeter ab.

Ansprachen wie diese gab es am Samstagabend viel beim TuS Ferndorf
und Gründe dafür auch! Hier erklärt Trainer Caslav Dincic (links)
 Alen Sijaric, Alex Orlov und Carsten Lange (von links) 
seine Sicht der (Handball-)Dinge. Foto: rita

jb ♦ Die beiden Punkte wurden zwar nach dem 22:22 (10:12) geteilt, aber Aufsteiger HSG Rheinbach/Wormersdorf feierte dies wie einen gefühlten Sieg, während ein Großteil der Spieler des TuS Ferndorf ratlos und wie die begossenen Pudel stumm auf der Bank hocken blieben und sich wie Verlierer fühlten.

Der Held des Tages war indes der routinierte Gäste-Torhüter Daniel Braun. Er wehrte sieben Sekunden vor Schluss seinen dritten Siebenmeter ab. Ceven Klatt vergab die Riesenchance zum Sieg. Der wäre allerdings dann wirklich – vorsichtig ausgedrückt – mehr als glücklich gewesen. Sogar mit dem einen Punkt können die Ferndorfer sehr zufrieden sein. Nur der neue Torhüter Hilmar Gundmundsson zeigte eine starke Leistung Der frech aufspielende Aufsteiger war mit seiner sehr jungen Mannschaft eindeutig besser und kann eine ähnliche Rolle spielen wie in der letzten Saison die Ferndorfer.

Aber die Mannschaft von Trainer Caslav Dincic ist von der Vorjahresform weit entfernt. Derzeit muss sie irgendwo zwischen Platz 7 und 10 eingestuft werden. Von einem Feuerwerk resultierend aus einem atemberaubenden Tempospiel, ist fast nichts mehr zu sehen. Man versuchte es, musste aber bald feststellen, dass man schneller wollte als konnte. Es fehlte die wichtigste Voraussetzung: die Bälle erreichten nicht den Mitspieler. Solch ein Fehlpass-Festival wie in der 1. Spielhälfte hat sich das Team von Caslav Dincic selten vor eigenem Publikum geleistet. Die Gäste hatten ihr Abwehrsystem von 6:0 auf ein sehr bewegliches 3:2:1-System umgestellt, nachdem die Hausherren furios losgelegt hatten. Bis zum 6:4 sah Ferndorf gut aus. Vor allem Timo Blanz, der überraschend zur ersten Sechs gehörte, jagte den Ball mit „Schmackes“ in die Maschen. Gegen das veränderte Abwehrsystems der Gäste machte er aber sofort gravierende Fehler. Die Folge: Trainer Dincic nahm ihn aus dem Spiel heraus und brachte ihn erst wieder in der Schlussphase, als die „Brechstange“ als letztes Mittel herhalten musste.

Die phasenweise hilflosen Ferndorfer gaben erstmals zum 8:9 die Führung ab. Feldmann und Aust verschossen zwischenzeitlich jeweils einen Strafwurf. Viele eigene Angriffe endeten oft direkt beim Gegner. Zu Beginn der 2. Hälfte steuerte Ferndorf gar auf eine Blamage zu, als es 11:15 stand. Immerhin stimmte die Willenskraft, nicht zu verlieren. Zum 18:18 (49.) gelang erst wieder der Ausgleich, und zum 20:19 (52.) übernahm Ferndorf noch einmal die Führung. Zwei Minuten vor Schluss erzielte Carsten Lange zum 22:21 nochmals die Führung, die aber Sekunden später egalisiert wurde. Daraufhin hatten beide noch Chancen, den Siegtreffer zu erzielen.

TuS Ferndorf: Gudmundsson, Rottschäfer, Wellen (beide n.e.); Alen Sijaric (2), Hambloch, Orlov (3), Aust (2), Blanz (5), Klatt (2/2), Hilger (3), Feldmann (1), Lange (4), Mirza Sijaric , Pallach.

HSG Rheinbach/W.: Klein, Braun; Ribbe (1), Schwolow (5/3), Krüger (2), Duda, Mosemann (5), Grommes, Kallweit (1), Nebeling (2), Gunkel (2), Kannegießer (3), Vester (1), Marquardt.