01.07.2009

Schulleiter kritisieren Ratsbeschluss: "Eine Mogelpackung"

Der Ratsbeschluss zur Zügigkeit der Kreuztaler Grundschulen sorgt weiter für Diskussionen.

Mit einem Knall haben sich die sieben Leiter der Grundschulen in Kreuztal, Fellinghausen, Buschhütten, Kredenbach, Eichen, Krombach und Littfeld in die Ferien verabschiedet. Sie bezeichnen den vom Rat in der vorigen Woche gefassten Beschluss zur Zügigkeit der Grundschulen ab dem Schuljahr 2010/11 als „Mogelpackung”. In einem Schreiben an den Bürgermeister, die Schulaufsicht und die Ratsparteien bringen die zwei Rektorinnen und fünf Rektoren ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass entgegen den Aussagen der Schulaufsicht doch 13 Eingangsklassen in Kreuztal möglich sind und die katholische Grundschule auf Kosten anderer Schulen ihren Status behalten werde.

Der Rat hatte auf Grund einer von der Bezirksregierung erteilten Sondergenehmigung für Buschhütten beschlossen, ab 2010 doch 13 Eingangsklassen zu bilden. Damit konnte auch sichergestellt werden, dass die katholische Grundschule zweizügig bleibt, was alle anderen Schulleiter indessen ablehnten, um die Gemeinschaftsgrundschulen in der Stadtmitte zu stärken. Im Nachgang teilen die sieben Schulleiter dem Bürgermeister mit, dass sie sich eine Lösung gewünscht hätten, die „einmütig” getroffen worden wäre. Denn nur knapp - mit 19 zu 17 Stimmen - wurde das 13-zügige Modell vom Rat angenommen. So habe es am Ende der Sitzung Gewinner und Verlierer gegeben.

Vorwürfe an die katholische Grundschule
Der katholischen St. Martin-Grundschule und ihrer Leiterin werfen die übrigen Rektorinnen und Rektoren vor, die Basis der kollegialen und konstruktiven Zusammenarbeit verlassen zu haben. Im Gegensatz zur katholischen Schule gingen die anderen Schulen defensiv mit ihrem Profil um, während die Schule am Dörnberg ihre Vorzüge angepriesen und damit die hohen Anmeldezahlen begründet habe. Dagegen sprächen aber die Besonderheiten etwa der Gemeinschaftsgrundschule am Ziegeleifeld oder die beiden Bündelschulen für den gemeinsamen Unterricht in Fellinghausen und Buschhütten. Auch dort werde erfolgreiche Arbeit geleistet.

Deshalb sei unverständlich, dass Bürgermeister Rudolf Biermann lediglich eine Sonderregelung für Buschhütten erreicht habe, zumal auch Fellinghausen integrativ beschult. Dies sei inhaltlich nicht mit der Zweizügigkeit der katholischen Grundschule zu verknüpfen. Verlierer „in diesem politischen Spiel” ist demnach die Schule am Ziegeleifeld mit ihren Kindern und Lehrern, lautet die übereinstimmende Auffassung der sieben Grundschulen: „Deren Probleme werden nicht gelöst, sondern vergrößert und festgeschrieben.” Auch die jetzt beschlossenen 13 Eingangsklassen werden nach Ansicht der Schulleitungen nicht lange tragen: Die Tendenz gehe in Richtung elf Züge. hn