18.11.2009

Siegerländer Bevölkerung schrumpft und wird alt

Neue Studie mit leicht verschlechterter Prognose

Rund 288.000 Einwohner hatte der Kreis Siegen-Wittgenstein am 1. Januar 2008. Noch 255.000 Menschen werden am 1. Januar 2030 im Kreisgebiet leben. Das geht aus einer Studie zur Bevölkerungsentwicklung des Landesbetriebs Information und Technik hervor. Mit einem Rückgang von 11,5 Prozent ist Siegen-Wittgenstein einer der am stärksten betroffenen Kreise in Nordrhein-Westfalen. Mehr Einwohner verlieren noch Unna, Recklinghausen, Ennepe-Ruhr, Hochsauerland, Märkischer Kreis und schließlich Höxter (minus 15,1 Prozent).

42,6 Jahre alt war der durchschnittliche Siegen-Wittgensteiner im Jahr 2008 – ungefähr auf einem Mittelplatz zwischen den „alten” Mülheimern (45,3 Jahre) und den „jungen” Borkenern (39,9 Jahre). 2030 sieht das ganz anders aus: Köln ist mit einem Durchschnittsalter seiner Einwohner von 43,6 Jahren die jüngste Stadt in NRW, der Kreis Höxter sieht mit 49,5 Jahren alt aus. Siegen-Wittgenstein hat sich bis dahin auch leicht nach oben gearbeitet: Mit 47,8 Jahren wird das Durchschnittsalter des Siegerländers seit 2008 um fünf Jahre gestiegen sein.

Viele Siegerländer zieht es nach Köln 
Allein in der Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen verliert Siegen-Wittgenstein 25 Prozent seiner Enwohner, bei den unter 18-Jährigen sogar 28 Prozent. Dagegen wird die Gruppe der über 65-Jährigen um 27 Prozent größer. Für die Demografieforscher wichtig ist die Gruppe der 18- bis 64-Jährigen, die das Potenzial an Erwerbstätigen darstellen: Da baut Siegen-Wittgenstein um 19 Prozent ab – jeder Fünfte in dieser Altersgruppe geht verloren.

Dass sich auch für Siegen-Wittgenstein die Prognose noch einmal leicht verschlechtert hat, liegt nicht an einem ungünstiger gewordenen Verhältnis von Geburten und Sterbefällen, sondern an der „Wanderung” der Bewohner. Dortmund, die Kreise Unna und Soest gehören innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg zu den Gewinnern. „In erheblichem Umfang”, so eine Auswertung der Bezirksregierung, haben aber auch die Großstädte im Rheinland von Zuzügen aus Südwestfalen profitiert. Die größte Gruppe der Fortzüge aus Siegen-Wittgenstein orientiert sich, ebenso wie aus Olpe, nach Köln.