23.01.2009

Südumgehung wird „zufällig” Fernverbindung

Planfeststellung beginnt im Frühjahr – Grüne: „Völlig andere Straße”?

Ist die „städtische Südumgehung” von Buschhütten nach Ferndorf (B 508 neu) noch ein reines Kreuztaler Projekt oder hat sie durch die Diskussion um eine Bundesfernstraße eine ganz andere Bedeutung gewonnen? Das versuchten die Grünen jetzt im Haupt- und Finanzausschuss zu ergründen. Fraktionschefin Anke Hoppe-Hoffmann glaubt, dass im Zusammenhang mit der Bundesfernstraße von Kreuztal nach Osthessen die „Südumgehung eine völlig andere Straße” geworden sei. Damit werde nicht nur der örtliche Verkehr um das Zentrum herumgeleitet, sondern langfristig der Verkehr zwischen Olpe und Hatttenbach. Eine solche Fernstraße werde aber „ganz anders gebaut” und sei auch ganz anderen Belastungen ausgesetzt, meinte die Grüne. Wenn die Südumgehung Teil der Bundesfernstraße werde, habe das auch völlig andere Auswirkungen.

Bürgermeister Rudolf Biermann (CDU) erinnerte daran, dass der Kreuztaler Rat ebenso wie die Mehrheit des Kreistags für den Bau der städtischen Südumgehung sei. In der Tat gebe es in Folge der Überlegungen zur neuen Ost-West-Achse einen „gewollten Zufall”, dass ein Teil dieser Bundesfernstraße der Südumgehung entspreche. Die Trasse für die Fernverbindung ist laut Stadtbaurat Eberhard Vogel sogar bis Kredenbach im Bundesverkehrswegeplan festgelegt. Und darin sei die südliche Variante mit dem Teilverlauf über die „städtische Südumgehung” die günstigste.

Im Frühjahr noch rechnet Stadtbaurat Vogel mit Beginn des Planfeststellungsverfahrens. Dann werde Kreuztal auch am Verfahren beteiligt. Mit der Machbarkeitsstudie für die Bundesfernstraße hingegen habe sich der Rat offiziell noch nicht befasst, sagte Vogel. Anke Hoppe-Hoffmann hatte gefragt, ob dies schon der Fall gewesen sei. Doch der Stadtbaurat erwiderte, dass die Stadt im Vorfeld der Studie gar nicht angehört worden und folglich nicht um eine Stellungnahme gebeten worden ist.

Das wiederum wunderte Anke Hoppe-Hoffmann, zumal sich inzwischen „Kommunen damit befasst haben, die viel weniger betroffen sind als Kreuztal”. Immerhin soll die städtische Südumgehung ab Buschhütten dreispurig werden. Das wird von den Grünen abgelehnt, weil sie keine Tunnel hat. Hoppe-Hoffmann regte deshalb an, einen Vertreter des Landesbetriebs Straßen in den Rat Kreuztal einzuladen, der über das Vorhaben informiert. Auch deshalb, weil die Bürger wissen wollten, wie der Rat zur Bundesfernstraße steht. Für sie war klar: „Die Südumgehung ist von vornherein geplant worden wie ein Teilstück der Bundesfernstraße.” Erst vor einer Woche wurde in Allendorf/Eder eine Broschüre vorgestellt, die für eine dreispurige Fernstraße mit „Zusatzspur” warb.