Schreckensmeldungen haben die Siegerländer Standorte von Thyssen-Krupp Steel (TKS) in diesem Jahr bereits zu Genüge zu verkraften gehabt: Angefangen mit den Monaten der Kurzarbeit, die sich seit dem Jahreswechsel 2008/2009 auf den Verzinkungs- und Beschichtungslinien in Eichen und Ferndorf aneinanderreihten, bis hin zum Personalabbau, der im Spätsommer verkündet wurde.
Neuerliche Meldungen von einem weiteren umfangreichenen Stellenabbau im Konzern, wie sie am Wochenende vom Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” verbreitet wurden, beunruhigen die Siegerländer Betriebsräte daher derzeit nicht. Gemeint sein dürfte vielmehr die konzern- und damit weltweit angestrebte Personalreduzierung: Von 196 000 Mitarbeitern sollen 20 000 gehen.
Für den Stahlbereich seien die Strukturanpassungen allerdings längst im Fluss, berichtet Otto. Nicht zuletzt ist die Verschmelzung der Steel-Bereiche mit dem seit 1999 abgetrennten Bauteilwerk zum 1. Oktober (wie berichtet) in Kraft getreten. In beiden vormals unabhängig voneinander tätigen Werken ist der Abbau von 250 Stellen eingeleitet: „Das wird Zug um Zug durchgesprochen”, beschreibt Wolfgang Otto den augenblicklichen Stand. Vorwiegend betreffe dies ältere Mitarbeiter im rentennahen Alter, die sozialverträglich ausscheiden sollen.
Rund 1200 Mitarbeiter werden bleiben
Die wieder zusammengeführten Siegerländer TKS-Firmen sollen von derzeit 1420 Mitarbeitern auf etwas unter 1200 reduziert werden und künftig unter dem gemeinsamen Dach von TK Steel Europe firmieren. Die beiden Betriebsräte von TKS und den Bausystemen werden allerdings noch bis zum Frühjahr nebeneinander her die Arbeitnehmerinteressen vertreten. Für März ist die gemeinsame Betriebsratswahl der Siegerländer Belegschaften vorgesehen.