23.03.2009

TuS Ferndorf jubelt

Minden  44:39 bei der Zweitvertretung von GWD Minden

Eine der vielen Szenen, in denen Ferndorfs unbedrängter Kreisläufer Marc Stenske nach blitzschnellem Anspiel gewohnt humorlos und präzise zuschlug. Foto: rüt

sz ♦ Mit einer taktischen Meisterleistung, verbunden mit vielen sehenswert abgeschlossenen Angriffen triumphierte der TuS Ferndorf gestern Abend mit 44:39 (19:18) unerwartet deutlich bei GWD Minden 2. Der dritte Sieg in Folge (inklusive des Pokalsiegs gegen Ibbenbüren) war zugleich beste Werbung für den Südwestfalen-Hit am Samstag gegen VfL Eintracht Hagen vor eigenem Publikum.

Als Vater des Sieges war auch von den Gastgebern Ferndorfs Trainer Caslav Dincic schnell ausgemacht. Dessen Videoanalyse des Gegners brachte die exakten Antworten, wie die Mindener, die im Hinspiel bereits überzeugend aufgetrumpft hatten, zu knacken waren. Deren harte, aber nicht sonderlich flinke 3:2:1-Deckung sollte mit Geduld geknackt werden. Das Rezept: permanentes Auflösen der Angriffsformation, so dass sich Mindens Abwehr plötzlich mit zwei Kreisläufern gleichzeitig auseinandersetzen musste. Dazu war die seit nunmehr neun Jahren bewährte Achse Alex Orlov/Marc Stenske genau richtig. Absolute Spitze, wie Ferndorfs Routiniers miteinander funktionierten und zusammen 15 Tore nach zumeist herrlichen Spielzügen produzierten.

Sehr stark in diesem optimal ineinander greifenden Räderwerk trumpfte auch Tim Hilger auf, der mit 11/2 Toren der erfolgreichste aller „Roten“ war. Als bester Ferndorfer trumpfte jedoch Torhüter Kai Rottschäfer auf, der nach einer Viertelstunde David Wellen ablöste. 39 Gegentore sprachen zwar nicht unbedingt für die Torhüter, aber Rottschäfer war in dem atemberaubend schnellen Spiel auch der entscheidende Unterschied durch präzise Pässe zum Einleiten der schnellen Konter.

Erst gegen Ende der ersten Spielhälfte übernahm Ferndorf in dem bis dahin ausgeglichenen Match die Führung und ging mit einem 19:18-Vorsprung in die Pause. Bis dahin stand Mindens hochtalentierter Torhüter Nils Dresrüsse, der für die Bundesligamannschaft aufgebaut wird, oft im Blickpunkt. Im zweiten Durchgang setzten sich die Nordsiegerländer vorentscheidend ab. Nach 40 Minuten führten sie mit 27:22. Danach brachten sie trotz energischen Widerstands einen Vorsprung von stets drei oder vier Toren sicher ins Ziel.

TuS Ferndorf: Wellen, Rottschäfer, Gorobtschuk (n.e.) - Alen Sijaric (2), Hambloch, Orlov (6), Aust (7/3), Hilger (11/2), Lange (5), Stenske (8), Mirza Sijaric (3), Pallach (2).