09.11.2009

TuS Ferndorf „nicht anwesend“

Neheim-Hüsten • Desolate Vorstellung zur 34:36-Pleite beim Soester TV
Völlig von der Rolle, gedanklich woanders und willenlos dazu

Vier Tore steuerte TuS Ferndorfs Kreisläufer Ceven Klatt gestern Abend in der Hüstener Sporthalle am Berliner Platz bei, doch auch Klatt verwarf einen Siebenmeter. Foto: gud

sz ♦ Kaum zu glauben, wie leichtfertig gestern der TuS Ferndorf die Möglichkeit vergab, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Statt nur noch zwei Punkte hinter dem erneut an die Spitze zurückgekehrten Aufsteiger TSG Altenhagen/Heepen sind es weiterhin vier Punkte. Die aufregende Entwicklung mit fünf Mannschaften an der Tabellenspitze, die nur zwei Punkte auseinanderliegen, hatte am Freitag der VfL Eintracht Hagen ausgelöst. Im Lokalderby hatte er vor 1250 Zuschauern in der ausverkauften Ischelandhalle die SG Schalksmühle/Halver mit 28:27 gestürzt.

Nur der TuS Ferndorf will offenbar nicht dort oben mitmischen. Er hat es auch nicht verdient, obwohl er diese Qualitäten hätte. Dieses knallharte Urteil muss nach einer weiteren völlig überflüssigen, aber hochverdienten Niederlage getroffen werden. Selbst bei vielen der ganz treuen mitgereisten Fans ist gestern der Kragen geplatzt. Und wenn man die Aussagen von „Manager“ Harald Münker, die dieser zwar wenige Minuten nach dem Spiel bei „Kragenweite 120“ getroffen hat, sind Konsequenzen nicht mehr unvorstellbar. Offenbar stimmte die Einstellung bis auf ganz wenige Ausnahmen, wie dem angeschlagen auf die Zähne beißenden Carsten Lange, ganz und gar nicht.

Ferndorf stellte sich über weite Strecken hilflos an, produzierte Fehler en masse und lag schnell mit 9:14 (20.) hinten. Die Nordsiegerländer liefen immer einem Rückstand hinterher. Sie waren nur noch in der Lage, in den letzten Minuten die Niederlage kosmetisch zu retuschieren.

Aber gewarnt war Ferndorf, dass Soests Trainer Dirk Lohse gerne mit vollem Risiko völlig unkonventionell mit offener Deckung spielen lässt. Auch Altenhagen, Hagen und Ibbenbüren hatte Soest damit überrascht. Bereits zwei Meter hinter der Mittellinie wurden die „Roten“ attackiert. Die wussten oft keine Lösung. Sie bewegten sich zu langsam, waren nicht in der Lage einfache Spielzüge durchzuführen. Mehrfach verloren sie beim Kreuzen den Ball und ließen sich vorentscheidend auskontern. Die Liste der Mängel war ellenlang. Schließlich kam noch hinzu, dass Soest erstmals auch die Kraft hatte, über 60 Minuten dieses System durchzuziehen.

Torschützen Soest: Loer (7/1), Önder (6), Flor (5), Rückert (5), Wunderlich (5), Eckervogt (4), Voss-Fels (2), Kempermann (1), Schrage (1).

TuS Ferndorf: Gudmundsson, Wellen; Alen Sijaric, Hambloch (1), Orlov (3), Lerscht (1), Aust (3), Blanz (1), Hilger (5), Klatt (4/2), Feldmann (8/5), Lange (6), Mirza Sijaric (1), Pallach (1).