01.11.2009

TuS Ferndorf tritt auf`s Gaspedal

Michael Lerscht feierte Bilderbuch-Rückkehr beim 44:34-Heimsieg gegen Ibbenbüren

Als am Samstagabend um 19.30 Uhr das Spiel zwischen dem TuS Ferndorf und der Ibbenbürener Spielvereinigung angepfiffen wurde, ließ ein Spieler schon vor der ersten Aktion viele Zuschauer zweimal hinsehen und sorgte hier und da für ein Raunen. Nach einem Jahr Verletzungspause kehrte Michael Lerscht zurück auf das Handballfeld, stand direkt in der Start-Sieben – und feierte gemeinsam mit seinen Kollegen beim 44:34 (24:13)-Heimsieg der Ferndorfer eine Bilderbuch-Rückkehr. Als Lerscht in der 9. Minute einen Gegenstoß aus neun Metern Entfernung zum Stand von 7:4 in der rechten Ecke versenkte, ließ er seinem Jubel freien Lauf – als er in der zweiten Hälfte einen Gegenstoß verwarf, machte er seinem Ärger sichtbar Luft.

David Wellen erneut ein sicherer Rückhalt
Lerscht lebte seine Emotionen auf dem Feld aus und das steckte sichtbar an: Die gesamte Ferndorfer Mannschaft bot bis Mitte der zweiten Hälfte, als das Team gefahrlos einen Gang zurückschalten konnte, eine absolute Glanzleistung. Der TuS hielt konsequent das Tempo hoch und die Fehlerquote gering, spielte im Angriff, wo abwechselnd Lerscht und Feldmann klug Regie führten, kompromisslos. Hatten die teils überfordert wirkenden Ibbenbürener einmal den Rückraum des TuS im Griff, legte dieser auf die Außenspieler ab. Rückkehrer Nummer zwei, Dennis Aust, und der auf Linksaußen zurückgewechselte Mirza Sijaric ließen sich in diesen Fällen nicht lange bitten, erzielten zusammen 16 Tore für den TuS.

Eine weitere Voraussetzung für den klaren Sieg: Während Ibbenbürens Torhüter im ersten Durchgang nur selten eine Hand an den Ball bekam, war David Wellen im Ferndorfer Tor hellwach. Mehr als 20 Paraden wurden auf Wellens Konto notiert; auch möglich, weil seine Vordermänner gut arbeiteten, die Gäste oft in Einzelaktionen zwangen. Arnis Langanovski, Ibbenbürens lettischer Neuzugang, traf dagegen nur drei Mal. So war das Spiel bereits zur Pause (24:13) entschieden; als Dennis Aust in der 45. Minute zum 36:20 einnetzte, drohte den Wermelskirchen-Bezwingern ein dickes Debakel.

Dass es am Ende „nur“ zehn Tore Differenz waren, hatte das Team vom sichtbar ange-fressenen Atila Petö den Gastgebern zu verdanken, die in der Deckung die Zügel ab Mitte der zweiten Hälfte lockerer ließen. Der prall gefüllten Halle war das gleich: Die Zuschauer feierten ihre Mannschaft mit „La Ola”-Wellen – und freuten sich mit dem „Debütanten“ im Regionalliga-Team, der im ersten Pflichtspiel nach seinem Kreuzbandriss unter Beweis stellte, wie wichtig er wieder für das Ferndorfer Spiel werden kann.