30.11.2009

TuS Ferndorf „zerpflückt“

Debakel bei Schalksmühle / Klarer Bruder-Sieg
Michael Feldmann verlor das Bruder-Duell klar

geo ♦ Eines ist mit Blickkontakt zum Ende der Regionalliga-Hinrunde klar: der TuS Ferndorf hat in den oberen Tabellenregionen derzeit nichts zu suchen und muss sich für den Rest der Saison völlig neu justieren. Ab sofort kann und darf das einzige Saisonziel nur noch die Qualifikation für die viergleisige 3. Liga werden. Dazu muss das Team von Trainer Caslav Dincic Zehnter werden, und selbst dazu muss es sich beträchtlich steigern.

Im ewig jungen Südwestfalen-Derby beim Aufsteiger SG Schalksmühle/Halver wurde das Team gestern Abend regelrecht „zerpflückt“, wie es Spielmacher Michael Feldmann zugab, und kassierte eine desaströse 31:41 (16:20)-Klatsche. Knapp 800 Zuschauer feierten ihr in allen Belangen überlegenes Team mit „Standing Ovations“. Schalksmühle hatte auf jeden Abwehrversuch des TuS eine spielerische Antwort parat, war aggressiv im Angriff und vor allem bärenstark bei seinen listigen Anspielen an den Kreis.

Dem Gast aus Ferndorf gelang es zu keiner Phase, dieses seit Jahren von SGSH-Trainer Matthias Grasediek eingeübte Spiel zu unterbinden. Zwar nahm man anfangs Regionalliga-Torschützenkönig Julian Krieg (durch Ceven Klatt) ein wenig aus dem Spiel, doch gegen die variablen Angriffsattacken der Gastgeber fand man immer selten ein probates Mittel. Eine Viertelstunde lang spielte Ferndorf mit, ehe die Gastgeber durch Kreisläufer Daniel Buff erstmals zum 8:7 das Kommando übernahmen und dieses nie mehr hergaben.

Ein wenig Hoffnung flackerte im TuS-Lager noch einmal auf, als Ceven Klatt praktisch mit dem Pausenpfiff auf 16:20 verkürzte, doch es war eine trügerische Hoffnung, denn gleich nach dem Wiederanpfiff machten die Hausherren richtig ernst und zogen unwiderstehlich davon. Das hatte deren Trainer Matthias Grasediek so kommen sehen: „Wir konnten von Beginn an durchwechseln, während man bei Ferndorf doch das Fehlen von Orlov und Lange mit jeder weiteren Minute merkte.“

Während sich bei Ferndorf die Fehler im müde werdenden Angriff häuften, standen die nicht einmal schlechten Torhüter Hilmar Gudmundsson und Kai Rottschäfer immer mehr auf verlorenem Posten. Bis auf elf Treffer wuchs der Vorsprung der Schalksmühler, die kurz vior dem Ende auch noch die 40-Tore-Marke knackten und Ferndorf am Ende die höchste Saison-Niederlage beibrachten. Michael Feldmann verlor zudem das pikante Duell gegen seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Christian, der in der SGSH-Rückraummitte gekonnt die Fäden zog. „Das Ergebbnis spricht für sich, mein Bruder hat ein Superspiel gemacht“, lobte Michael Feldmann.

TuS Ferndorf: Gudmundsson, Rottschäfer; Lerscht (5/2), Aust (5/2), Hilger (5), Hambloch (4), Klatt, Blanz, Mirza Sijaric (je 3), A. Sijaric (2), Feldmann (1)

Um die „Milka-Kuh“
Matthias Grasediek (SG Schalksmühle/Halver): „Wir haben den Hebel bei der Disziplin umgelegt. Jeder weiß, dass ich da ein Fanatiker bin. Die jungen Leute wachsen an das Niveau der Liga heran. Das macht richtig Freude. Das Spiel heute war sehr schnell. Wir hatten auf keiner Position einen Ausfall.“

Caslav Dincic (TuS Ferndorf): „Der Gegner war in allen Belangen besser, nur die Torleute waren in etwa gleich gut. Schalksmühle hatte das bessere Spiel an den Kreis, die bessere Ordnung in der Abwehr und hat in manchen Situationen auch besser um den Ball gekämpft. Die Schiedsrichter haben eine sehr gute Leistung gezeigt.“

Michael Feldmann: „Nächste Woche gegen Rheinhausen müssen wir uns anders präsentieren, sonst spielen wir diese Saison nur noch um die Milka-Kuh!“