11.02.2009

Umfriedeter Ort zum Trauern

Ferndorf - Frühere Grabanlage Schaub wird Gedenk- und Ruhestätte für totgeborene Kinder

Tenor im Kulturausschuss: Denkmalgeschützte Stätte auf dem Ferndorfer Friedhof soll neutral gestaltet werden.

nja – In der früheren Grabanlage der Familie Schaub auf dem Ferndorfer Friedhof, ihre Umfassungsmauern wurden aus historischen Gründen unter Denkmalschutz gestellt, soll in naher Zukunft eine Gedenk- und Ruhestätte für früh-, fehl- und totgeborene Kinder entstehen. Damit soll das städtische Angebot an Betattungsformen ergänzt werden. Der Kreuztaler Kulturausschuss gab gestern einstimmig sein Plazet und erteilte der Verwaltung einen entsprechenden Auftrag – mit dem ausdrücklichen Hinweis, auf eine neutrale Gestaltung der Anlage zu achten. Das war durchaus auch im Sinne der Rathausriege, hatte doch Stadtbaurat Eberhard Vogel zuvor bereits von der Intention einer »sehr zurückhaltenden« Gestaltung gesprochen.

Es wird daran gedacht, in der Anlage einen Gedenkstein zu errichten, in welchen ein Trost spendender Spruch eingemeißelt wird, der unterschiedliche Kulturen anspricht. Eine Festlegung wurde gestern nicht getroffen. Die Verwaltung hatte einige Vorschläge unterbreitet, von denen keiner kategorisch abgelehnt wurde.

Die Kreuztaler Beauftragte für Denkmalschutz und Denkmalpflege, Ingrid Benner, schlug gestern alternativ zu einem Gedenkstein vor, am Tor zu der Anlage eine Platte, z.B. aus Messing oder Gusseisen, anzubringen, um auf die Grabanlage hinzuweisen. Dabei könne auch, analog zum Stein, ein Spruch verwendetet werden. Auch diese Idee stieß auf Zustimmung.

Wie berichtet, sollen die Beisetzungen in den Wiesenflächen erfolgen. Familien wird zudem die Möglichkeit angeboten, größere Steine, auf denen der Name des Kindes zu lesen ist, dort abzulegen. Ein eigenständiges Nutzungsrecht für die Grabanlage soll nicht vergeben werden; die Pflege übernimmt die Stadt Kreuztal. Für die Grabherrichtung sollen die gleichen Gebühren wie für ein Kindergrab erhoben werden.