20.03.2009

Verhaltensauffällige Kinder bald in Kreuztal

Schulausschuss der Stadt Hilchenbach spricht sich für neuen Förderschwerpunkt an der Kindelsbergschule aus

Kreuztal-Ferndorf. Die Ferndorfer Kindelsbergschule soll auf einstimmige Empfehlung des Hilchenbacher Schul- und Kulturausschusses zum Schuljahr 2009/2010 in eine Verbundschule umgewandelt werden.

Zusätzlich zu dem Förderschwerpunkt „Lernen” soll der Förderschwerpunkt „emotionale und geistige Entwicklung” hinzukommen. Mit dieser Entscheidung folgt der Schul- und Kulturausschuss einem Beschluss der Schulkonferenz der Kindelsbergschule und einer gleichlautenden Empfehlung des Kreuztaler Schulausschusses. Hintergrund ist ein steigender Bedarf für die Beschulung von sogenannten verhaltensauffälligen Kindern. Bislang wurden Kinder mit dieser Beinträchtigung aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe in der Geschwister-Scholl-Schule in Wenden-Schönau unterrichtet.

Standortsicherung 
Deren Schülerzahlen sind seit 2005 von 60 auf 101 angestiegen, sodass sie an ihre Grenzen geraten ist. 61 Kinder kommen aus Siegen-Wittgenstein, davon sind fünf aus Hilchenbach und zehn aus Kreuztal. Deshalb schlägt die Schulaufsicht die Entlastung durch die Kindelsbergschule vor.

Auch Rektor Walter Schwenke begrüßt dies und erläuterte, dass dies eine Standortsicherung für die Kindelsbergschule bedeute, weil die Zahl der Schüler mit einer reinen Lernbehinderung im Vergleich zu denen mit Verhaltensauffälligkeiten abnehme. Schon jetzt gebe es an der Kindelsbergschule zehn Prozent Schüler mit beiden Beeinträchtigungen. Schwenke empfiehlt eine Einrichtung zum neuen Schuljahr mit den neu hinzukommenden verhaltenauffälligen Kindern.

Die 15 Hilchenbacher und Kreuztaler Schüler aus Wenden könnten im Schuljahr 2010/2011 auf Wunsch der Eltern an die Kindelsbergschule wechseln. Dieser „schleichende Start” sei wichtig, um das Lehrpersonal fortzubilden.

Streit um Kosten 
Die räumliche Situation der Schule sei kein Problem. Das ehemalige Hauptschulgebäude verfüge über genügend Kapazitäten und werde im Rahmen des 1000-Schulenprogramms für den Offenen Ganztagsbetrieb umgebaut.

Strittig ist nach wie vor, ob sich die Stadt Hilchenbach mit 20 Prozent an den Kosten für die Sozialpädagogin beteiligen wird. Marianne Feindler-Jungbluth (FDP), Bruno Beckers (UWG) und Olaf Kemper (CDU) sprachen sich dafür aus. Stadtrat Udo Hoffmann vertrat die Position der Verwaltung, die die Einrichtung von Sozialpädagogen-Stellen an Schulen als Aufgabe des Landes sieht. Eine Beteiligung käme einer freiwilligen Leistung gleich. Die Ausschuss-Vorsitzende Gerda Siemann (CDU) setzte eine Vertagung in Sachen Kostenbeteiligung durch.