08.03.2009

Wellen-Parade sorgte für Freudentanz

Freudentanz nach der Schluss-Sirene: Der TuS Ferndorf hat durch einen hart erkämpften 38:37-Heimsieg über den Regionalliga-Rivalen SpVg Ibbenbüren die erste Runde im Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) erreicht. (Foto: Agentur rs)

Der TuS Ferndorf hat sich in den DHB-Pokal 2009/10 gezittert - durch einen hart erkämpften 38:37 (21:22)-Sieg über den Regionalliga-Rivalen Ibbenbüren in der dritten Runde des WHV-Pokals. Torwart David Wellen rettete seinem Team mit einer Glanzparade fünf Sekunden vor dem Abpfiff den Erfolg.

Die letzten zwei Spielminuten in der gut besetzten Kreuztaler "Stählerwiese" waren dabei an Dramatik kaum zu überbieten. Alex Orlov war zunächst für die Ferndorfer erfolgreich, traf zur 38:36-Führung. Auf der Gegenseite verkürzte Kolios per Siebenmeter auf 37:38 - TuS-Linksaußen Mirza Sijaric handelte sich zudem eine Zeitstrafe ein.

Die letzte Minute: TuS-Trainer Axel Gerhard nahm eine Auszeit, schwor seine Mannen auf den letzten eigenen Angriff ein. Ohne Erfolg. Orlov zielte "unter Zeitdruck" (Zeitspiel angezeigt) weit am SpVg-Kasten vorbei. So bekam der Gast doch noch einmal eine Chance zum Ausgleich - und das in "doppelter Überzahl".

Sieben Gäste-Feldspieler in den Schlusssekunden Denn nach M. Sijaric kassierte auch Tim Hilger eine Zeitstrafe, so dass plötzlich nur noch vier Ferndorfer Feldspieler auf dem Parkett standen. Ibbenbüren reagierte, nahm den starken Torwart Bierbaum heraus, brachte dafür mit dem langen Axel Schulte einen siebten Feldspieler. Und Schulte übernahm fünf Sekunden vor der Schlusssirene bei einem Freiwurf die Verantwortung, konnte die TuS-Abwehrmauer überwinden - fand mit seinem Wurf aber in Torwart David Wellen seinen Meister.

Direkt danach Abpfiff und Riesenjubel bei den Ferndorfern, die sich dank einer deutlichen Steigerung nach der Pause diesen Sieg verdient hatten. "Happy End" also für den TuS - und das nach einer Ferndorfer Partie mit unglaublich vielen Tiefen und Höhen, klaren Rückständen und deutlicher Führungen.

Nach 1:6-Rückstand eine 34:28-Führung Im ersten Abschnitt fanden die Gastgeber nicht ihren Rhythmus, konnten sich im Angriff kaum gegen die robuste Ibbenbürener Abwehr freispielen und wurden in der eigenen Defensive immer wieder ausgetanzt. Die Folge: Der Gast zog schnell über 3:0 auf 6:1 (7. Mininute) davon und lag bis weit in die Endphase der ersten Hälfte immer vorne. Ferndorfer Einzelleistungen (vor allem durch die Brüder Alen und Mirza Sijaric) sorgten dafür, das der TuS zumindest wieder Anschluss fand und beim 19:19 (27.) erstmals wieder ausgleichen konnte. Zur Pause aber (21:22) lag der TuS wieder hinten und war mit diesem knappen Rückstand noch bestens bedient.

Nach der Halbzeit aber drehte der TuS auf. Die Abwehr stabilisierte sich, im Tor zeigte David Wellen einmal mehr mehrere gute Paraden. Die Folge: Ferndorf übernahm die Führung (25:24) und zog jetzt Tor um Tor davon. Über 28:25 (37.) und 31:26 (42.) war beim Stande von 34:28 (47.) eine Sechs-Tore-Vorsprung zu verzeichnen. Doch dannn wurde der TuS immer wieder durch Zeitstrafen dezimiert: Ibbenbüren, eigentlich schon auf der Verliererstraße, konnte sich wieder herankämpfen und machte es noch einmal richtig spannend.