25.04.2010

31:26 - "Hexenkessel Stählerwiese" kocht in dramatischer Schlussphase

Ziel erreicht! Die Regionalliga-Handballer des TuS Ferndorf haben durch den 31:26 (15:15)-Erfolg im südwestfälischen Schlager gegen die SG Schalksmühle/Halver die Qualifikation für die in der kommenden Spielzeit startende neue dritte Liga in trockenen Tüchern. Mehr als 1000 Zuschauer in der Sporthalle Stählerwiese waren am Samstagabend aus dem Häuschen.

Derbyzeit in Kreuztal, da ist das Knistern spürbar. Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt, als die Ferndorfer in den letzten Minuten die Entscheidung herbeiführen. Am Ende fällt der Sieg vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch aus - aber wer spricht schon morgen noch davon? Harald Münker, der umtriebige Manager des TuS sicherlich am allerwenigsten: "Das war nicht immer filigran", hat auch er das "ganz feine Spiel" nicht unbedingt gesehen, "aber da war Fight, Hochspannung - und das ist es, was den Handball ausmacht."

Und das nicht zu knapp. "Das war Werbung für unseren Sport", so Münker weiter. Und dass es vor den beiden noch ausstehenden Punktspielen dieser Saison mit der Entscheidung über die Qualifikation bereits geklappt hat, wertet der Handball-Abteilungsleiter des TuS als beruhigend: "Wir hätten uns in einigen Spielen besser präsentieren müssen, das ist klar, dann hätten wir uns viele Nerven erspart. So aber haken wir das ab, wir haben unser primäres Ziel erreicht."

Gerede von einem Zweitliga-Aufstieg wischt Münker dabei vom Tisch. "Das war nicht unser Plan", spricht er dabei auch für Trainer Caslav Dincic. Der will - und das immer - jedes Spiel gewinnen. "Und wenn das eintritt", so hatte es Dincic vor der Saison formuliert, "steigen wir auf." Auch ihm war natürlich bewusst, dass die Mannschaft noch nicht so weit ist, dass ein Zweitliga-Aufstieg nicht das Ziel des TuS sein kann. Unter die ersten Fünf hatte man gewollt, das verhehlt Münker nicht, doch da habe man eben eine Durststrecke gehabt, die ein besseres Abschneiden verhinderte.

Nun, am Samstagabend präsentierte sich eine TuS-Mannschaft aus einem Guss, die es schaffte, mit den Schalksmühlern ein Team aus der Spitzengruppe zu schlagen. Und das war wichtig für die Verantwortlichen. "Wenn wir den Sprung in die neue Liga erst am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen die Bergischen Panther geschafft hätten, wäre bei uns ein fader Beigeschmack zurückgeblieben", sagt Münker. Denn die Bergischen treten seit Wochen mit einer Hobbytruppe an, verfälschen so die Verhältnisse in der Liga. "Wir sind froh, dass wir dieses Spiel nicht mehr brauchen, um unser Ziel zu erreichen."

Vielmehr will man jetzt nächste Woche nach Rheinhausen fahren und aktiv an der Meisterschafts-Entscheidung mitwirken. "Wir wollen da befreit aufspielen und gewinnen", so Münker. Im Endspurt um den Zweitliga-Aufstieg hatte Tabellenführer Wermelskirchen Federn ausgerechnet bei Schlusslicht Dormagen (33:33) gelassen, den Rheinhausenern die Chance gegeben, am Sonntagabend in Soest durch einen Sieg gleichzuziehen. Somit hat es der TuS in der Hand, am Samstag in Duisburg Zünglein an der Waage zu sein.

Und das ist ja dann auch noch mal ein schönes Ziel.

TuS Ferndorf - SG Schalmsmühle/Halver 31:26 (15:15).

Ferndorf: Rottschäfer/Wellen; Alen Sijaric (1), Krause (3), Hambloch (4), Lerscht (3/2), Aust (5), Blanz (2), Hilger (2), Klatt (3), Feldmann (2/1), Lange (3), Mirza Sijaric (3).