23.08.2010

Auch wieder ein guter Test

TuS Ferndorf zieht in Sachsen mit Elf-Tore-Vorsprung in Runde 2 ein

geo Freiberg/Sachsen. Der TuS Ferndorf steht in der 2. DHB-Pokalrunde, und mit ein bisschen Losglück dürfen sich die TuS-Anhänger am 4. September - also eine Woche vor dem Saisonstart in der 3. Liga - auf einen weiteren Knüller freuen. Schon heute sollen die Lostöpfe beim DHB gemischt und geleert werden - und dann sind auch die „dicken Fische“ aus der Bundesliga mit von der Partie.

Der Gegner der 1. Runde war in erster Linie ein freundlicher Gastgeber - viel mehr aber auch nicht! Am Ende unterlag der Mitteldeutsche Oberligist HSG Freiberg dem eine Klasse höher angesiedelten Gast aus dem Siegerland mit 23:34 (10:15). In der überaus fairen Partie, in der die Dincic-Schützlinge keine einzige Zeitstrafe kassierten (!), durften die rund 350 Zuschauer genau eine Viertelstunde lang von der großen Handball-Welt träumen, als die Gäste einen 8:4-Vorsprung durch eine Mischung aus Leichtsinn und Überheblichkeit verspielten und plötzlich 9:10 hinten lagen.

Trainer Caslav Dincic, der schon vor dem Spiel nur eines fürchtete, nämlich Bruder Leichtfuß als 15. Mann im Kader, nahm eine Auszeit - und schon ging die Post ab. Nach sechs Toren in Folge war den wackeren Sachsen der Zahn gezogen. In der 2. Halbzeit baute Ferndorf den einmal eroberten Vorsprung nahezu kontinuierlich aus, und in der Schlussphase war sogar ein noch höherer Kantersieg drin. Dabei gab es vom Anpfiff weg in der Ernst-Grube-Halle eigentlich keinen wirklichen Zweifel am Weiterkommen. Freiberg fehlten zwei tschechische Neuzugänge, was den Elan der HSG bremste. Spielertrainer Jiri Tancos waren seine 38 Jahre durchaus anzumerken. Und ansonsten war der Rückraum der Gastgeber einfach zu schwach, um die gut sortierte TuS-Abwehr nachhaltig in Bedrängnis zu bringen.

Dincic wählte mehrere Abwehrvarianten, weshalb die Pokalpartie so in erster Linie zu einem guten Test unter Wettbewerbsbedingungen für das Funktionieren der Defensive wurde. Sowohl in der 6:0-Formation als auch bei Manndeckung gegen Tancos waren die Freiberger schnell ihrer Mittel beraubt, und es gab viele Ballverluste durch Zeitspiel, weil das Team einfach keine Lücke im TuS-Abwehrverbund fand. Ferndorf steckte es sogar weg, dass sowohl Christian Rommelfanger als auch Mirza Sijaric nicht fit angereist waren und weitgehend geschont wurden. In die Bresche sprang vor allem Dennis Aust, der fünf Siebenmeter verwandelte und vornehmlich in der 2. Halbzeit traf wie er wollte.

TuS Ferndorf: Rottschäfer, Hamers - Aust (12/5), Alen Sijaric (4), Rommelfanger (4), Klatt (3), Dettling (3), Stelzenbach (3), Feldmann (2/2), Krause (1), Mirua Sijaric (1), Hamers (1).