01.02.2010

„Danach schmeckt das Bier besser”

Gegen Spenge erkämpft der TuS Ferndorf einen verdienten 32:29-Heimsieg 

TuS Ferndorf – TuS Spenge 32:29 (17:14). Nach der geglückten Fortsetzung der Erfolgserie brachte Caslav Dincic die Zuhörer auf der Pressekonferenz zum Schmunzeln. „Manchmal wünsche ich mir solche engen Spiele wie heute”, gestand der Ferndorfer Trainer, „danach schmeckt das Bier besser." Ein solches hatte der TuS Ferndorf sich nach seinem Heimspiel vor allem für den kämpferischen Einsatz verdient – denn schön anzusehen war die Partie an der „Stählerwiese” nur phasenweise.

Gegen die Spenger, die Ferndorf im Hinspiel mit 43:31 in deren Halle regelrecht deklassiert hatte, begann das Rückspiel ausgeglichen. Bemerkenswert: Nachdem Ceven Klatt das 600. Ferndorfer Saisontor zum 5:4 erzielt und Spenge gekontert hatte, hatten sich beim Stand von 5:5 zehn Spieler in die Torschützenliste eingetragen. In den folgenden knapp zehn Minuten funktionierte dann der Angriff der Gastgeber bestens; Spenge agierte gegen die 3:2:1-Deckung der Hausherren aus dem Rückraum insgesamt zu harmlos. Einige Gegenstöße, drei Tore von Rechtsaußen Dennis Aust und zwei freche Stemmwürfe von Michael Feldmann – und der TuS lag mit 12:6 in Führung.

Applaus für Comeback von Frieder Krause 
Nach 27 Minuten applaudierten die Ferndorfer für eine Einwechslung: In Unterzahl wurde Nachwuchsspieler Frieder Krause von Dincic zum ersten Einsatz nach seinem Kreuzbandriss aufs Feld geschickt. Und er fügte sich gut ein, bediente mit einem schönen Anspiel Ceven Klatt am Kreis, der zum 17:12 verwandelte.

Das Manko: Zur Pause war Spenge wieder auf drei Tore (17:14) herangekommen, die Gäste blieben im Spiel. Und nach der Halbzeit sollte es nochmals eng werden: Mit dem jetzt deutlich wacheren Sascha Grote im Spenger Tor hatte Ferndorf auf einmal seine liebe Mühe. Vor allem Dennis Aust und Mirza Sijaric hatte sich der ehemalige Bundesliga-Keeper ausgeguckt, die Außen ließen zu viele freie Möglichkeiten aus. Auch Rückraum Rechts Carsten Lange hatte nicht seinen besten Tag erwischt, erzielte im Gegensatz zu 14 Toren im Hinspiel diesmal nur einen Treffer. Bis zum 20:17, das Frieder Krause in Unterzahl erzielte, hielt der Drei-Tore-Vorsprung, beim 22:22 war er endgültig aufgebraucht.

Spenge agierte nun mit einer Manndeckung gegen Feldmann. Für die Ferndorfer in Normalform eigentlich kein Problem – durch das plötzlich fehlende Zielwasser von Halb- und Außenpositionen aber Grund dafür, dass die Gäste ihre Chance witterten. Ganz wichtig für die Hausherren, dass der eingewechselte Kai Rottschäfer beim 23:23 einen Gegenstoß der Gäste parierte und damit eine Spenger Führung verhinderte. Nachdem der starke Klatt mit einem Doppelpack zum 25:24 den Vorsprung wahrte, legten Feldmann und Michael Lerscht, den Dincic zum „Matchwinner” erklärte, auf 27:24 nach.

Lerscht war es auch, der in der Schlussphase in der Deckung eine wichtige Rolle spielte. Denn sowohl Hilger als auch Feldmann waren mit je zwei Zeitstrafen akut rotgefährdet. Lerscht übernahm nach verschiedenen Abwehr-Varianten Dincics den vorgezogenen Part in der gegen Ende wieder praktizierten „normalen” 3:2:1-Deckung. Wichtig auch für Ferndorf, dass für Spenges Linksaußen Matthews das Spiel nach drei Zeitstrafen schon vor dem Abpfiff vorbei war. Denn in den letzten eineinhalb Minuten kehrte Gudmundsson zwischen die Torpfosten zurück – und machte beim 31:29 noch zwei Möglichkeiten von Matthews Ersatzmann auf Linksaußen zunichte, während Hambloch auf der Gegenseite den Endstand erzielte.

Bereits am Dienstagabend steht für Ferndorf das nächste Pflichtspiel auf dem Programm: Um 20 Uhr empfängt der TuS die HSG Handball Lemgo II zum Nachholspiel.

Statistik
TuS Ferndorf: Gudmundsson, Rottschäfer – Feldmann (7/1), Klatt (6), Aust (5/1), Hambloch, Hilger (jeweils 4), Lerscht (2), M. Sijaric, A. Sijaric, Krause, Lange (jeweils 1), Blanz, Pallach.

TuS Spenge: Grote, Koch – Matthews (10/4), Prüßner (5), Kolios, Mylius (jeweils 3), Harbert, Dessin (jeweils 2), Reinsch, Kampeter, Pamp.