10.09.2010

Das Warten hat ein Ende …

TuS-Handballer starten morgen optimistisch in die Premieren-Saison der 
3. Liga. Anspannung groß: bloß nicht wieder einen Fehlstart wie letzte Saison!

Das neue TuS-Team mit (hinten v.l.): Co-Trainer Axel Gerhard, Michael Lerscht, Dennis Aust, Michael Feldmann, Ceven Klatt und Trainer Caslav Dincic. In der mittleren Reihe stehen Abteilungsleiter Harald Münker, Tim Hilger, Carsten Lange, Peter Dettling, Christian Rommelfanger, Christian Stelzenbach, Frieder Krause und Schatzmeister Horst Lütz. Vorne sitzen Teamarzt Falk Uhlig, Physiotherapeutin Annette Büscher, Alen Sijaric, Kai Rottschäfer, David Wellen, Max Hamers, Mirza Sijaric, Physiotherapeut Stefan Stötzel und Betreuer Bernd Spies.

geo ♦ Finster entschlossen blicken sie nach vorne, die Arme vor dem Brustkorb verschränkt. Schräg von der Seite fotografiert, hat die Szene etwas Gladiatorenhaftes. Die am Computer animierte, düster-schwülstige Hintergrund-Umgebung tut ihr übriges dazu. Postkartengroß lag dieses Foto am Mittwoch beim Sposonrenabend des TuS Ferndorf auf den Tischen in der Braustube der Krombacher Brauerei aus, auf der Rückseite über die Heimspieltermine des TuS in der morgen beginnenden Premieren-Saison der 3. Liga informierend. Düster geheimnisvoll war aber auch der Slogan über den 13 finsteren Gesellen. Das Warten hat ein Ende ....

In der Tat prickelt und juckt es bei der großen Ferndorfer Fan-Gemeinde vor dem Startschuss zur Saison der Ungewissheit. Einerseits ist die Zuversicht groß, mit der um vier erfahrene Spieler ergänzten Truppe die schwere Herausforderung zu meistern, am Ende der 30 Spieltage noch einmal sieben Teams in der Tabelle hinter sich zu lassen und so mindesntens Neunter zu werden. Andererseits hat die frühe Verletzung Carsten Langes in der Vorbereitung gezeigt, wie schmal der Grat ist, auf dem die Spieler des Vorjahres-Siebten, die Trainer und die „Mannschaft hinter der Mannschaft“ wandeln. Wenn die halbe Liga nach der Punktehatz am Ende im Niemandsland der vielen Oberligen verschwinden wird, ist klar, dass es in jedem Spiel ein Hauen und Stechen geben wird.

Davon kann der TuS ein leidlich Lied singen, denn im Vorjahr startete er allen Vorschusslorbeeren zum Trotz höchst holprig mit 3:3 Punkten in die Saison, das dritte Spiel, es war ein Graus, endete 22:22 gegen Aufsteiger HSG Rheinbach/Wormersdorf, der einige Monate später sang- und klanglos die Liga wieder verlassen musste.

Da spielten viele Komponenten mit, auch waren nicht alle Spieler Herr ihres Nervenkostüms gewesen. Wenn es nun morgen Abend gegen den Niederrhein-Meister TV Aldekerk zum Start wieder gegen einen Aufsteiger geht, sollte genau dieses „Kostüm“ derberer Natur sein. Zum einen will man einen Fehlstart unter allen Umständen vermeiden, zum anderen ist es gerade die Stärke des Teams von der holländischen Grenze, eine eingespielte, verschworene Einheit zu bilden. Man verzichtete in Aldekerk sogar auf Neuzugänge, baute lediglich ein paar junge Spieler in den Kader ein. Trainer Burkhard Heesen, einst Bundesliga-Handballer bei Bayer Dormagen, setzt nämlich genau auf die Karte, eine eingespielte, zu allem entschlossene Truppe in das Fegefeuer der 3. Liga zu schicken. Allerdings hat auch er mit Lars Wittwer (Kreuzbandriss) und Tobias Culm (Schulter-OP) zwei Langzeitverletzte zu ersetzen.

Ferndorf wird daher anders als in den letzten Jahren einen Fokus auf die verbesserte Abwehrarbeit legen. Trainer Caslav Dincic erläuterte am Sponsorenabend: „Man merkt bei unseren beiden hessischen Neuzugänge die gute Hüttenberger Schule. Da wurde schon immer früh in der Jugend auf körperbetontes Abwehren geachtet. Das kommt uns jetzt zu Gute.“ Gemeint sind die Neuzugänge Peter Dettling und Christian Stelzenbach, wobei Dettling zuletzt einen Ausflug ins Norddeutsche zum VfL Fredenbeck unternahm.

Beide dürften morgen zur Anfangsformation gehören, derweil sich Torwart-Neuzugang Max Hamers trotz ansprechender Leistungen wohl erst hinter Kai Rottschäfer einreihen muss. Gespannt sind nicht nur Ferndorfs Sponsoren auf den neuen Mann für die „einfachen Tore“, Zweitliga-Handballer Christian Rommelfanger (bisher TV Korschenbroich). Der gerade 28 Jahre alt gewordene Bankkaufmann hat eine Handverletzung überwunden und soll morgen Abend gemeinsam mit Kapitän Michael Feldmann zur Attacke blasen - vor beim Anpfiff vermutlich ausverkauftem Haus in der Kreuztaler Sporthalle Stählerwiese.

Michael Feldmann gegen TuS Wermelskirchen dabei
Aufatmen in Sachen Michael Feldmann: zumindest beim zweiten Saison-Heimspiel des TuS gegen Wermelskirchen wird der Kapitän zur Verfüfung stehen, der als Referendar am Städtischen Gymnasium Kreuztal zuvor in eine Schulfreizeit in Österreich eingebunden ist. Feldmann wird am Spieltag (25. September) in Innsbruck von Jens Münker abgeholt und dann mittags ab München gen Heimat fliegen. Fehler wird der Mittelmann zuvor in Aurich und im DHB-Pokal gegen Saarlouis. Abteilungsleiter Harald Münker lobte in diesem Zusammenhang die gute und bewährte Zusammenarbeit der TuS-Handballer mit dem Gymnasium. Wie wichtig Feldmann für das Team ist, wurde auch daran deutlich, dass er am Sponsorenabend zum Spieler des Jahres gekürt wurde und den vom Kreuztaler Reisecenter gestifteten Pokal in Empfang nahm. Feldmann verwies in der Endauswertung Kai Rottschäfer und Carsten Lange auf die Plätze.

Einsatzfähig sind bei der Saisonpremiere morgen das neue Foyer, dass abends offiziell durch Bürgermeister Walter Kiss eingeweiht wird, sowie die neue Lautsprecheranlage in der Halle. Beim Sponsorenabend wurde zudem bekannt, dass die Aussichten gut stehen, das Eisengeländer vor den ersten Zuschauerreihen zeitnah durch eine Plexiglas-Abtrennung zu ersetzen, um auch diesen Besuchern freie Blicke aufs Spielfeld zu ermöglichen.

Schwierig bleibt die Zufahrt wegen der unveränderten Straßensperrungen auf der B 54. Wie beim Gummersbach-Spiel sollen die Zuschauer unbedingt die Parkplätze in der Innenstadt nutzen (kostenlos) bzw. die Anfahrt über die Stadthalle planen. Auch empfiehlt sich eine frühzeitige Anreise wegen des zu erwartenden Zuschauerandrangs.