19.05.2010

Fanclubprojekt gescheitert?

Brigade C Ferndorf ändert Struktur – Mitgliederversammlung bestätigt Entwicklung

Den treuen Fans der ersten Handballmannschaft des TuS Ferndorf dürfte es nicht entgangen sein: Die Brigade C, der treue Fanclub, Garant für tolle Stimmung in der Kreuztaler Dreifachhalle Stählerwiese, ist seit einiger Zeit bedenklich ruhig geworden. Während noch im letzten Jahr die Weichen auf Kontinuität in der nach außen gerichteten Fanclubarbeit gestellt worden waren, indem eine Vorstandsdoppelspitze gebildet und auch neue Aktionen in- und außerhalb der Halle angedacht worden waren, gestaltete sich die laufende Saison von Anfang an zäh, und den Realitäten mangelnder Unterstützung aus den eigenen Reihen musste schließlich Tribut gezollt werden. Selbst bei den altgedienten Frontleuten war die Motivation unter den Nullpunkt gefallen.

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung, die am 04.05.2010 stattfand, wurde schließlich das Ende der an einen rechtsfähigen Verein angelehnten Struktur beschlossen. Künftig wird die Brigade also wieder wie zu Beginn als loser Haufen zuschlagen. Aus Sicht der Mitglieder stellt diese Neuausrichtung jedoch nicht zwingend einen Nachteil dar. Die strikte Struktur war der in den Zielen des Fanclubprojekts festgelegten Offenheit des Fanclubs eher abträglich. Jedenfalls betonte Johannes „Hansgünther“ Braun, Teil der Vorstandsdoppelspitze, dass man in den letzten Jahren besonders im namensgebenden Block C der Dreifachhalle, aber auch darüber hinaus im gesamten Umfeld, viel erreicht habe, und darauf zu Recht stolz sei.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde auch Timo Weller gedankt, der über viele Jahre mit beachtlichem Engagement unermüdlich für die Ziele des Fanclubprojekts eingetreten ist. Was ändert sich? Die große Zeit der Dauerunterstützung bei Heim- und Auswärtsspielen ist ohnehin vorbei, die formale Struktur ist passé. Aber die Brigade C ist, allen Unkenrufen zum Trotz, noch nicht Geschichte. Die Zukunft wird zeigen, ob das Fanclubprojekt in einer lockeren Form weiterleben wird.

Gerüchten, die Brigade habe aus Protest gegen die nicht zufrieden stellenden Leistungen der Handballmannschaft in ihrer Unterstützung nachgelassen, erteilte Johannes Braun eine Absage: „Unsere formale Auflösung hat damit nichts zu tun. Wir fiebern weiterhin mit und wollen unsere Mannschaft auch gewinnen sehen. Bei manchen unserer Zugpferde haben aber die Prioritäten gewechselt, und wir können als Brigade nicht einfach weitermachen wie bisher.“ Hinter vorgehaltener Hand fügt er hinzu: „Das Maß ist voll. Es können nicht immer dieselben sein, die die Fahne(n) hochhalten.“ Ein Teil des Auflösungvermögens wurde übrigens zugunsten des eines gemeinnützigen Projekts aus dem heimischen Handballsport gespendet.