11.03.2010

Ferndorf im freien Fall

Lemgo ♦ Im Nachholspiel die dritte Niederlage in Folge

sz  Jetzt wird es langsam eng für den TuS Ferndorf: Im Nachholspiel der Handball-Regionalliga West kassierte das Team von Trainer Caslav Dincic gestern Abend bei der Zweitvertretung der HSG Lemgo die dritte Niederlage in Folge und wartet nun schon seit vier Spielen auf einen Sieg. Und ausgerechnet jetzt kommt am Samstag das Top-Team des VfL Eintracht Hagen in die heimische Sporthalle Stählerwiese.

Nach dem gestrigen 34:38 (12:17) bei den Ostwestfalen ist das Polster der Ferndorfer auf den Nicht-Aufstiegsplatz 11 auf schmale vier Punkte zusammengeschmolzen. Ausgerechnet Minden, wo Ferndorf unlängst auch verlor, sitzt nun mit nur vier Zählern weniger im Nacken. In Lemgo gab es gestern eine verdiente Niederlage. Nicht ein einziges Mal lag der TuS in Führung, musste teilweise einem Sechs-Tore-Rückstand hinterherlaufen und zeigte wieder große Abwehrschwächen. Zudem wurden von Trainer Caslav Dincic erneut alle drei Torhüter eingesetzt, was umgekehrt nicht für die Klasse des Einzelnen sprach.

Erst in einer packenden Schlussphase bäumte sich das Ferndorfer Team noch einmal und verkürzte den Rückstand kontinuierlich bis zum 34:35, für das Michael Feldmann verantwortlich zeichnete. Zuvor lag man bis zur 50. Minute fast immer mit vier und mehr Toren hinten. Es war die entscheidende Phase, nachdem Carsten Lange kurz zuvor bereits erstmals auf nur noch 32:33 verkürzt hatte und Dennis Aust in der 57. Minute bei einem erneuten Zwei-Tore-Rückstand den Anschluss verpasst hatte. Doch Lemgo hielt Ferndorf auf Distanz, obwohl der holländische Torjäger Arjan Haenen in der Zwischenzeit die Rote Karte gesehen hatte. Und dann parierte Keeper Stefan Formella den Wurf Tim Hilgers und Lemgo konterte prompt in dieser 60. Minute per Siebenmeter zum 37:34 - das Ding war wieder durch.

Einen entsprechend „dicken Hals“ hatte nach dem Abpfiff Harald Münker. Der Sportliche Leiter zur SZ: „Wir haben das falsche Abwehrsystem gespielt, wir hatten Torhüter, die keine Hand an den Ball bekommen haben, wir haben fünf von sieben Siebenmetern zum Teil kläglich verworfen und hatten trotzdem alle Chancen der Welt. Aber mir ist es unbegreiflich, wie unkonzentriert man so viele klarste Chancen einfach kläglich vergeben kann.

TuS Ferndorf: Wellen, Rottschäfer, Gudmundsson - Aust (8/2), Lange (8), Feldmann (5), Hilger (5), Mirza Sijaric (5), Klatt (2), Lerscht (1).