29.01.2010

Ferndorf vor „doppeltem Umbau“

Nach Orlov wird auch Hambloch aufhören
125 000 Euro für Foyer-Umbau im Stadt-Etat

TuS sucht zwei Spieler „in vollem Saft“ für Rückraum links und rechts

Ein Bild, dass schon bald zur TuS-Geschichte gehören wird: Nils Hambloch steigt hoch und zieht kraftvoll ab. Hambloch wird aus beruflichen Gründen aufhören. Foto: rsh

geo ♦ Harald Münker, emsiger Handball-Boss des TuS Ferndorf, hört es nicht gerne, wenn er dieser Tage auf die sportliche Zukunft des TuS angesprochen wird, denn er bleibt auch vor dem heutigen Heimspiel gegen den TuS Spenge vorsichtig realistisch: „Die Kuh ist noch lange nicht vom Eis, denn die heiße Phase in der Qualifikation für die neue 3. Liga wird jetzt erst eingeläutet. Da wird noch manch einer seine unangenehme Überraschung erleben. Wir hoffentlich nicht!“

Dennoch markiert der Monatswechsel zum Februar auch im Handballsport traditionell eine Zäsur, weil spätestens dann die Vereine ihre Planungen für die nachfolgende Saison aufnehmen müssen. Das ist derzeit nicht ganz einfach, da kaum ein Club der Regionalliga West weiß, in welcher Liga er 2010/2011 spielen wird.

Doch trotz der „höchsten Aufmerksamkeit“, die jetzt jedem Spiel zu zollen sei, kann sich auch Münker dem Lauf der Dinge nicht wirklich entziehen. Denn Gutes will auch gut vorbereitet sein. So plant man intern mit der Qualifikation für die neue, viergleisige 3. Liga. Die Frage Nr. 1, nämlich die Trainerfrage, „stellt sich nicht“, so Münker, denn natürlich sei die gesamte Planung auf und mit Trainer Caslav Dincic abgestützt. Da gebe es zwar auch schriftliche Vereinbarungen, aber das sei nur Formsache, so Münker zur Personalie Chefcoach.

Vielmehr habe er in vielen Gesprächen mit dem serbischen Coach und der Mannschaft bereits die Eckpunkte der kommenden Saison abgestimmt, gleichwohl man auch weiterhin noch etliche Gespräche mit den Spielern zu führen habe. Fest steht aber, dass nach dem vor Weihnachten als Spielertrainer zum TV Olpe gewechselten Alex Orlov noch ein weiterer „Altgedienter“ seine Karriere beim TuS beenden wird. Nils Hambloch, 30-jähriger Rückraumschütze des TuS, teilte dem Verein mit, dass er aus beruflichen Gründen seine Laufbahn mit dieser Saison ausklingen lassen werde. Hambloch hat beruflich in der Telekommunikationsbranche Fuß gefasst und arbeitet im Sauerland.

„Was Verstärkungen betrifft, so ist unser Fokus aufgrund dieser beiden Personalien für die neue Saison vorrangig auf die Positionen Rückraum links und Rückraum links ausgerichtet.“ Münker schweben für diese wichtigen Positionen Spieler aus“ Regionalliga oder 2. Liga vor, die dabei aber noch voll im Saft stehen“.

Denn die nächste Spielzeit, die dem TuS zusätzlich zu den bekannten Gegnern aus dem Westen entweder weitere Teams aus Norddeutschland oder aus Hessen bescheren dürfte, wird noch um einiges schwieriger. Scheiden schon nach dieser Spielzeit die sechs „schwächsten“ Teams einer ohnehin schon jetzt sehr ausgeglichenen Liga aus, so werden im Mai 2011 gleich noch einmal sechs Teams aussortiert. Mit dieser erneuten Mammut-Ausscheidung wird nämlich erst der Boden geschaffen für die vielen Zweitligisten, die am Ende der Saison 2010/2011 der Zusammenlegung der beiden 2. Ligen zu einer Spielklasse zwangsweise(in Richtung 3. Liga) zum Opfer fallen.

Und so gibt es derzeit nicht nur eine sportliche „Baustelle“ im Rückraum sondern im wahrsten Sinne des Wortes auch eine im Foyer der Kreuztaler Sporthalle Stählerwiese, die momentan alles ist, nur nicht gerüstet für Sportereignisse auf höchstem Niveau. Für einen Ausbau mit Verglasung und Verlegung sowie Neuinstallation des Toilettenbereiches sind im Etat-Entwurf der Stadt Kreuztal 125 000 Euro veranschlagt. Im Zuge der parlamentarischen Beratungen ist in dieser Sache der Sportausschuss der Stadt am 16. Februar am Zuge. Stimmt am Ende der Rat der Maßnahme zu, soll das Foyer ab Juni ausgebaut werden.

Neben einem angemesseneren Ambiente erhofft sich der TuS von der Neugestaltung auch bessere Verkaufsmöglichkeiten. Diese Überlegung stellt einen Baustein dar, um sich auch finanziell auf die zusätzlichen Herausforderungen der neuen Spielklasse vorzubereiten. Über andere Vermarktungsmöglichkeiten generell, aber ggf. auch über eine andere Preisgestaltung macht sich der Finanzausschuss des TuS derzeit viele Gedanken. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise eine Staffelung der Eintrittspreise „von außen nach innen“, wobei der attraktive Mittelblock einen Aufschlag wert sein könnte. Harald Münker: „Wir müssen mit höheren Verbandsabgaben rechnen und evtl auch eine fünfstellige Kaution als Sicherheit hinterlegen. Da haben wir sicher noch einige Hausaufgaben zu erledigen.“

Sagt er und denkt gleich schon wieder an heute Abend: „Sagen Sie ihren Lesern bitte ganz dringend, dass aufgrund der winterlichen Bedingungen mit geräumtem Schnee heute Abend gegen Spenge die Parkplatzsituation noch verschärft ist und Besucher bitte auch die innerstädtischen Parkmöglichkeiten sowie auf den angrenzenden Schulhöfen nutzen sollen. Vor allem dürfen keine Einfahrten versperrt werden.“ Gesagt, getan.