28.10.2010

Ferndorfs Gegner Minden nutzt Länderspielpause

Ferndorf. Nur eine Woche nach der Eroberung der Tabellenführung in der 3. Handball-Liga West wartet auf den TuS Ferndorf am Samstag ein schwerer Brocken. Denn Gastgeber GWD Minden 2. profitiert vom Länderspiel der Nationalmannschaft.

geo- Irgendwie hat man das Gefühl, dass immer, wenn der TuS Ferndorf in Ostwestfalen gegen eine der Zweitvertretungen von Handball-Bundesligisten antritt, diese mit allen Spielern aufwarten können, die parallel auch im Bundesliga- bzw. Zweitliga-Kader stehen. An diesem Samstag wird das durch die Länderspielpause der Handball-Bundesliga ermöglicht (Deutschland spielt am Sonntag in der EM-Qualifikation in Lettland).

Vier Profis bei Minden diesmal dabei
So kann Aaron Ziercke, Trainer des aktuellen Neunten der 3. Liga West, für das Match gegen den TuS Ferndorf am Samstagabend, die gar nicht im Regionalliga-Kader aufgeführten Jungprofis Nils Dresrüsse (Tor), Christoph Steinert und Georg Auerswald sowie den mit Zweitspielrecht vom TuS N-Lübbecke ausgestatteten Markus Ernst aufbieten. Vor allem der junge Ex-Magdeburger Linkshänder Steinert gehört beim Zweitliga-Spitzenreiter GWD Minden zu den effektivsten Torschützen. Beim Auswärtssieg in Hatten/Sandkrug überragte indes Keeper Konstantin Madert mit 17 gehaltenen Bällen, darunter drei Siebenmeter. Es wird spannend zu beobachten sein, ob erneut Madert oder aber Zweitliga-Keeper Nils Dresrüsse zwischen den Pfosten stehen wird.

Kampa-Halle bietet 4547 Sitzplätze
Bereits im Match gegen den VfL Eintracht Hagen, dass die Ostwestfalen sensationell hoch mit 37:22 gewannen, spielten alle Trumpf-Asse der Mindener Zweitvertretung mit. Der TuS Ferndorf, der am Samstag auf Christian Rommelfanger (Bänderriss) und Carsten Lange (Kreuzbandriss) und damit seine etatmäßigen Rückraum-"Halben" verzichten muss, kommt also in der riesigen, 4547 Sitzplätze bietenden, Kampa-Halle einiges Unerfreuliches zu.

Ferndorfs A-Jugend leistet Uterstützung
Damit es in der Mindener Handball-Halle nicht gar so leer sein wird, erhält das Team von Trainer Caslav Dincic Unterstützung von der Regionalliga-A-Jugend des TuS - und das gleich in zweifacher Hinsicht. Die spielt nämlich nachmittags einige Kilometer weiter nordöstlich bei der JSG Süd-Nordhemmern/Mdw. und reist dann mit dem Bus weiter an die Weser nach Minden, um ihre "Vorbilder" lautstark anzufeuern. Und Rückraumspieler Julian Schneider wird dann außerdem wie schon in den Vorwochen auch wieder zum Kader der 1. Mannschaft gehören.

Dincic lässt keine "Alibis" gelten
Dennoch aber will Trainer Caslav Dincic nicht einmal einen Hauch von Alibi-Suche bei den Spielern gelten lassen: "Egal, mit wem Minden spielt und egal, wer bei uns fehlt - wir müssen die Akzente in diesem Spiel mit unserer Abwehrarbeit setzen. Das ist unsere Stärke. Außerdem haben wir genug gute Spieler, um das Fehlen der anderen auch in der Offensive zu kompensieren." Gegen die sehr effizient spielende 3-2-1-Abwehr dedr Mindener ist es sogar denkbar, eventuelle Abwehrlücken mit zwei Kreisläufern zu suchen finden. "Ich habe einen Plan, wie ich in Minden spielen will und möchte das nun noch mit der Mannschaft durchsprechen", kündigte Trainer Caslav Dincic gestern vielsagend an.Der Trainer sieht auch kein Problem in der Tatsache begründet, dass seine Mannschaft nun erstmals vom Jäger zum Gejagten wird und die Tabellenführung in Minden auf dem Spiel steht. "Die Saison ist noch jung, und es wäre kein Beinbruch, einmal nicht Erster zu sein. Wir müssen jetzt nicht auf die Tabelle gucken sondern darauf, dass wir jede Woche ein schweres Spiel haben."Wir tun es trotzdem und sehen, dass GWD Minden 2. aktuell genau den 9. Platz einnimmt, den am Ende der Spielzeit alle mindestens erreichen wollen. Minden und Ferndorf trennen jetzt noch fünf Punkte.