23.04.2010

Fitnesskur für das Foyer

TuS Ferndorf wird nun doch Eigenbeteiligung durch Preisnachlässe ermöglicht

Von den Kosten in Höhe von 156 000 Euro steuert der Verein auf diese Weise rund 25 000 Euro bei.

Volle Ränge bei den Heimspielen der Handballer vom TuS Ferndorf sind die Normalität. Doch
 auch alle anderen Sportler und Organisationen, die in der Dreifachhalle Veranstaltungen
 organisieren, werden von einem komfortableren Foyer profitieren. Foto: rita

nja ♦ Im Februar schien das Projekt „Erweiterung des Foyers der Dreifachturnhalle“ am seidenen Faden zu hängen – gestern nun wurde es eingestielt: Der Haupt- und Finanzausschuss revidierte gewissermaßen das Februar-Votum des Sportausschusses.

So soll es dem TuS Ferndorf nun doch ermöglicht werden, die erforderliche Eigenbeteiligung an den Gesamtkosten in Form von ausgehandelten Preisnachlässen von Sponsoren in Höhe von rund 25 000 Euro zu stemmen. Im Februar waren noch 15 500 Euro Bares eingefordert worden – ein Anliegen, das der Turnverein kategorische ablehnte (die SZ berichtete). Bekanntlich ist das Publikumsinteresse an den Heimspielen der Ferndorfer Handballer immer enorm; daher rührte auch der Wunsch des TuS nach einer Erweiterung des Foyers der städtischen Immobilie – von der natürlich aber auch andere Vereine und Gruppen profitieren werden.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 156 000 Euro; abzüglich der TuS-Beteiligung bliebe ein städtischer Anteil von 131 000 Euro. Nun also soll das rund 100 Quadratmeter kleine Foyer einen zumeist gläsernen, 55 Quadratmeter großen Vorbau erhalten. Das Treppenhaus als Hauptfluchtweg der Zuschauertribünen erhält im Zuge des Umbaus des angrenzenden Sanitärtrakts einen direkten Notausgang ins Freie.

Angesichts der Zuschauermengen, die regelmäßig in die Halle strömten, sei das Foyer räumlich und optisch nicht genügend, befand SPD-Frontmann Karl-Heinz Schleifenbaum. Das nun avisierte Engagement des TuS in Form von Sponsorenleistungen sei ausreichend. Hätten diese konkreten Informationen im Sportausschuss vorgelegen, wäre seinerzeit gewiss schon positiv entschieden worden. Jedoch, so Schleifenbaum: Hätte der Antragsteller „mehr Kooperation statt Konfrontation gesucht“, wäre die Angelegenheit besser verlaufen. Jochen Schreiber (SPD) monierte gar, TuS-Vorsitzender Frank Böcking habe auf der Jahreshauptversammlung Polemik geübt, kritisiert, es fehle von Seiten der Politik an Unterstützung für Ferndorf. Dies sei ungehörig gewesen; Grenzen seien überschritten worden. Philipp Krause (CDU) bewertete die nun vorliegenden Daten über die TuS-Eigenbeteiligung als „präzise und schlüssig“; daher stimme seine Fraktion für das Prozedere.

Allein die Grünen votierten schließlich gegen das Projekt: Die Investition sei sicherlich sinnvoll und wünschenswert – allerdings nicht zum jetzigen Zeitpunkt, befand Günter Jochum. Fraktionssprecherin Anke Hoppe-Hoffmann ergänzte: Handballspielen sei auch ohne Foyer möglich, für einen ordnungsgemäßen Kita-Betrieb unter KiBiz-Anforderungen seien aber weitere Investitionen nötig. Frank-W. Frisch (FDP) hielt es für nicht angemessen, Investitionen in Kindergärten und den Foyeranbau derart zu vermischen. Beides müsse gleichermaßen, aber unabhängig voneinander bedacht werden.