19.08.2010

Hambloch will aushelfen

Neuer Linkshänder im Training / Die „Hütte“ ist längst nicht voll

geo Ferndorf. Bei Heimspielen des TuS Ferndorf ist es fast schon ein Ritual, dass irgendwann während der Partien ein junger, hochaufgeschossener Mann mit einer Geldkassette seinen Standort von der Tribüne in Richtung Katakomben wechselt. Dieser eloquente Herr, es ist Achim Stenger, wandert dann mit einer Geldkassette unbekannten Inhalts hinter einem Tor her. So auch am Dienstag beim Benefizspiel gegen den VfL Gummersbach. Doch diesmal hatte Stenger besonders „schwer“ zu tragen, denn außer dem Geld für den guten Zweck (Kinderkrebshilfe) hatte er unzählige Dauerkarten an Mann und Frau gebracht.

Doch Abteilungsleiter Harald Münker widerspricht trotz praktisch abermals ausverkaufter Tribüne einem landläufigen Eindruck: „Wir hören immer wieder, dass man bei uns keine Karten mehr bekomme, weil die Halle ja voll sei. Dem ist nicht so. Gerechnet von der erlaubten Kapazität müssen wir auch in der kommenden Saison jeden Samstag noch gut 500 Abendkarten verkaufen, um ein volles Haus zu vermelden.“

Dennoch räumte Münker ein, dass auch schon rund drei Wochen vor dem neuen Saisonstart am 11. September der „Run“ auf den TuS Ferndorf beachtlich ist. Und so ist Dauerkarten-Verkäufer Stenger wohl auch schon weiter als der andere wichtige Angestellte des Vereins, Trainer Caslav Dincic. Der „outete“ sich nach dem Spiel gegen den Bundesligisten (34:36) erst mal als „Felix Magath des Handballs“: „Wir haben bislang viel auf Kondition gemacht und mehr mit Medizinbällen gearbeitet als mit dem Handball. Auch hatten wir noch kaum Schusstraining. Deshalb denke ich, dass wir zwar auf einem guten Weg sind, aber in den nächsten Wochen noch viel arbeiten müssen.“

Vor dem ersten Pflichtspiel am Samstag in der 1. DHB-Pokalrunde beim Oberligisten HSG Freiberg musste Dincic noch eine schlechte Nachricht verkraften. Frieder Krause hat sich bei einem Sturz in der 2. Halbzeit eine Zerrung zugezogen und fällt einige Wochen aus.

Um so wichtiger war daher gestern ein intensives Gespräch zwischen Dincic und seinem Ex-Kapitän Nils Hambloch. Hintergrund ist die schwerwiegende Knieverletzung Carsten Langes, der bis weit ins Frühjahr ausfallen könnte. Laut Dincic ist Nils Hambloch bereit, für einen Übergangszeitraum (Dincic: „ ... die ersten fünf, sechs Spiele ....“) auszuhelfen, um den ebenfalls noch nicht in Top-Form agierenden Neuzugang Peter Dettling im rechten Rückraum zu entlasten. Gleichzeitig sondiert der TuS weiter intensiv den Spielermarkt und will z. B. zeitnah einen Linkshänder „aus dem Gießener Raum“ zum Probetraining einladen.