13.09.2010

Handball 3. Liga: Ein Saisonstart nach Maß

TuS Ferndorf – TV Aldekerk 36:29 (15:11). Auftakt gelungen, Punkte eins und zwei geholt: Der TuS Ferndorf ist mit einem verdienten Heimsieg in die neue Spielklasse gestartet.

Gegen den zehn Kilometer vor der niederländischen Grenze beheimateten Aufsteiger Aldekerk führten die Ferndorfer teils zweistellig und konnten im zweiten Durchgang jedem Spieler seine Einsatzzeiten gewähren.

Junge Gästemannschaft nahe der holländischen Grenze
Den jungen Gästen, die ohne die Verletzten Lars Wittwer (Kreuzbandriss) und Tobias Culm (Schulterverletzung), dafür aber mit fünf A-Jugendlichen im Kader an der „Stählerwiese“ aufliefen, war in den ersten Minuten die Nervosität anzumerken. Ferndorfs Defensive mit Rottschäfer im Tor sowie Mirza Sijaric, Rommelfanger, Hilger, Stelzenbach, Dettling und Aust in der 3:2:1-Deckung stand größtenteils sicher, im Angriff lenkte der mit Hilger wechselnde Michael Feldmann das Spiel. Nach vier Minuten stand es durch Rommelfanger (2), Stelzenbach und Sijaric 4:0. Dass Aldekerk nach sieben Minuten auf 6:5 verkürzen konnte (einen Ausgleich schaffte der TV nie), hatte der Gast seinem Linksaußen Stefan Pietralla zu verdanken, der bis dahin einziger Aktivposten im Angriff seines Teams war. Der TuS spielte gefällig über den starken Stelzenbach am Kreis, Rommelfanger und Feldmann erledigten den Rest aus dem Rückraum. Das Manko bis zur Pause: Nach dem 14:8 kurz vor Halbzeitpfiff leistete Ferndorf sich einige unnötige Fehler, die in zwei Gegentoren in der letzten Minute gipfelten. Allerdings erkauften die sich ihr letztes Tor vor der Pause teuer: Denn beim Gegenstoßtreffer von Thomas Phlag landete dieser auf dem Fuß des zurückgeeilten Aust – und verfolgte die zweite Hälfte mit Verdacht auf Außenbandriss mit Krücken auf der Bank.

Aldekerk war nach 30 Minuten beim 15:11 noch in Schlagdistanz; das änderte sich nach dem Seitenwechsel rapide. Mit drei Toren in 95 Sekunden legte Ferndorf nach Wiederanpfiff direkt auf 18:11 vor, beim 23:13 durch Dettling war erstmals ein zehn-Tore-Vorsprung hergestellt. Aldekerk lieferte in der zweiten Hälfte hauptsächlich interessante Randnotizen. So waren es die Gäste, die beim 25:15 den einzigen Kempa-Treffer der Partie erzielten, zudem setzte Towart Florian Lindenau beim 32:24 einen sehenswerten Heber über die gesamte Spielfeldlänge und den Kopf des stark aufgelegten, in diesem Falle aber chancenlosen Kai Rottschäfer ins Netz.

Zügel schleifen lassen
Insgesamt erwies sich die breite Gästebank allerdings als nicht reich genug an Alternativen, um den spritzigeren Ferndorfern über längere Distanz Paroli bieten zu können. Die ließen in den letzten Minuten ein wenig die Zügel schleifen, ansonsten wäre wohl ein Ergebnis mit zweistelligem Vorsprung herausgesprungen.

STIMMEN ZUM SPIEL 
Caslav Dincic (Trainer TuS Ferndorf): „Ich bin froh, dass wir das erste Spiel gewonnen haben; das Auftaktspiel ist immer schwer, der Erwartungsdruck hoch. Nicht zufrieden bin ich heute mit unserer Chancenverwertung vom Sechsmeterkreis und von Außen. Ab der 40. Minute hat jeder seine Einsatzzeiten bekommen, alle haben hart für den Saisonstart trainiert. Allerdings muss eine Spitzenmannschaft über 60 Minuten ihre Leistung abrufen. In den letzten fünf Minuten haben wir in der Abwehr Max Hamers im Tor im Stich gelassen, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Was heute noch gefehlt hat, war unsere schnelle Mitte und ein besseres Gegenstoßverhalten. Mein Lob an die Schiedsrichter und Aldekerk, die bis zum Ende fair geblieben sind.“

Burkhard Heesen (Trainer Aldekerk): „Wir haben uns heute zu viele einfache Fehler und Ballverluste geleistet. Das, was wir uns in der Pause vorgenommen haben, konnten wir im zweiten Durchgang nicht umsetzen. Allerdings muss man sehen, dass wir fünf A-Jugendliche im Kader haben und das alles hier für uns Neuland ist. Mit Ferndorf haben wir heute gegen einen der Meisterschaftsfavoriten gespielt, unsere Punkte müssen wir woanders holen.“